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Alles rund um die Gasheizung

Beim Neukauf einer Heizung liegt in Deutschland der Wärmeerzeuger Erdgas nach wie vor an erster Stelle: Erfahren Sie mehr dazu in unserem Tipp!

Beim Neukauf einer Heizung liegt in Deutschland der Wärmeerzeuger Erdgas nach wie vor an erster Stelle: 2020 ist der Absatz von Gasheizungen im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. Welche vielfältigen Optionen Ihnen Erdgas bietet, erfahren Sie in unserem Tipp.

Die Gasheizung gehört nicht umsonst zu den Klassikern unter den Heizsystemen. Im Vergleich zu anderen Heizungsarten ist sie in der Anschaffung günstig und besonders flexibel: So können Sie Ihre Gasheizung mit emissionsarmer Brennwerttechnik ausstatten, mit anderen Heizsystemen sehr gut kombinieren und auch um regenerative Energiequellen ergänzen.

Gasheizung – die Basics

Der Gasheizkessel, in dem das Erdgas verbrannt wird, bildet das Herzstück der Gasheizung. Wie schadstoffarm oder effizient eine Gasheizung läuft, hängt unter anderem davon ab, wie viel Energie beim Verbrennen gewonnen werden kann. Ältere Geräte, wie beispielsweise der Standardkessel oder Konstanttemperaturkessel, nutzen ausschließlich die beim Verbrennen von Erdgas entstehende Wärmeenergie. Diese Gasheizungen funktionieren mit Heizwerttechnik und leiten die Abgase einfach an die Umwelt ab. Eine Weiterentwicklung ist die Brennwerttechnik, mit der mittlerweile alle modernen Gasheizungen ausgestattet sind. Das Besondere: Ein Gasheizkessel mit Brennwerttechnik, auch Brennwertkessel genannt, entzieht auch den Abgasen Wärmeenergie. Dazu wird das Abgas abgekühlt und die dabei entstehende Kondensationswärme in den Heizkreislauf eingespeist. Mit Brennwerttechnik sparen Sie im Vergleich zu alten Geräten bis zu 30 Prozent Energie ein. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt den Austausch von Heizkesseln vor, die älter als dreißig Jahre sind. Falls Ihr Gasheizkessel noch nicht von der Austauschpflicht betroffen ist, aber dennoch ein paar Jahre auf dem Buckel hat, sollten Sie trotzdem über eine Nachrüstung mit Brennwerttechnik nachdenken.

Zukunftsfähig: die Gas-Hybridheizung

Neben der Effizienz besteht der große Vorteil einer modernen Gasbrenntwertheizung darin, dass Sie diese unkompliziert um erneuerbare Energien erweitern und so zu einer Gas-Hybridheizung umfunktionieren können. Dabei haben Sie die Wahl zwischen Solarenergie, Umweltwärme und Holz bzw. Biomasse. Die verschiedenen Heizsysteme sind über einen Pufferspeicher miteinander verbunden. Als zentrales Element der Gas-Hybridheizung speist er die Wärme aus den zur Verfügung stehenden Energiequellen ein und stellt sie je nach Bedarf bereit. Regenerative Energiequellen werden zuerst berücksichtigt, so dass Sie sicher sein können, dass Sie die Wärmenergie aus den erneuerbaren Energiequellen voll ausschöpfen.  Folgende Kombinationen sind möglich:

Gas und Solar  

Ein guter Partner für eine Gasbrennwertheizung ist eine Solarthermieanlage, die die Energie der Sonne in Wärme umwandelt. Sie kann sowohl beim Heizen unterstützen wie auch bei der Erwärmung des Trinkwassers und senkt vor allem in der Übergangszeit und im Sommer Ihre Energiekosten.

Gas und Wärmepumpe

Die Kombination mit einer Wärmepumpe, die erneuerbare Wärme aus Wasser, Luft oder der Erde nutzt, bietet sich vor allen bei einer Modernisierung an. Sie übernimmt die Wärmebereitstellung bei milden Temperaturen und entlastet so die Gasbrennwertheizung. Für Neubauten bieten viele Hersteller Gas-Hybridheizungen in kompakter Form an, die den Wärmerzeuger und die Steuerungseinheit bereits beinhalten.

Gas und wasserführender Kamin

Wenn Sie sich für eine Biomasseanlage  als Partner für Ihre Gasbrennwertheizung entscheiden, sind Sie mit einem wasserführenden Kaminofen gut versorgt. Dieser verfügt über eine sogenannte Wassertasche, in der das erwärmte Wasser zirkuliert. Er unterstützt nicht nur beim Heizen, sondern erzeugt mit seiner Strahlungswärme auch eine wohlige Atmosphäre. Erst wenn der Kaminofen den Bedarf an Wärme oder warmen Wasser nicht decken kann, springt Ihr Gasbrennwertheizung an.

Egal für welche Kombination Sie sich entscheiden, der Staat unterstützt Sie:

  • 35 Prozent für Erneuerbare Energien Hybridheizungen (EE Hybride): Bei dieser Kombination verbinden Sie eine Gasbrennwertheizung mit mindestens zwei erneuerbaren Wärmeerzeugern,  also zum Beispiel mit einer Solarthermieanlage und Biomasseanlage, und/oder einer Wärmepumpenanlage. Die Fördermittel erhalten Sie sowohl im Bestand als auch im Neubau.
  • 30 Prozent für Gas-Hybridheizung mit erneuerbarer Wärmeerzeugung: Bei dieser Kombination verbinden Sie eine Gasbrennwertheizung mit einem erneuerbaren Wärmeerzeuger Ihrer Wahl.
  • 20 Prozent für „Renewable Ready“-Heizungen: Bei einer „Renewable Ready“-Heizung handelt es sich um eine Gasbrennwertheizung, die auf den späteren Einsatz als Hybridheizung vorbereitet. Für Sie bedeutet das, dass Sie ihre Gasbrennwertheizung bereits so ausstatten, dass sie um erneuerbare Energien erweitert werden kann. Die Erweiterung zur Gas-Hybridheizung muss innerhalb von zwei Jahren nach Inbetriebnahme erfolgen.

Ihr Nutzen: Der Einsatz verschiedener Technologien erlaubt es Ihnen, zu jedem Zeitpunkt die effizienteste, günstigste und umweltfreundlichste zu nutzen.

Gasheizung auf dem neuesten Stand

Gasheizungen mit Brennwerttechnik sind nicht nur was die Effizienz angeht auf dem neuesten Stand. Auch in Bezug auf Umweltfreundlichkeit haben Gasheizungen einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft gemacht. So können Sie auch Biogas nutzen bzw. darauf umsteigen, ohne dass Ihre Anlage dazu umgebaut werden müsste. Biogas wird aus organischem Material wie Biomüll, Gülle oder Mist gewonnen und besteht zum Großteil aus Methan. Verschiedene Gasversorger bieten Biogas an, wobei Sie darauf achten sollten, was sich hinter dem Begriff „Biogas“ verbirgt. Häufig wird darunter auch ein Gemisch angeboten, das mehrheitlich aus Erdgas besteht und nur zu einem geringen Teil aus Biogas. Eine andere Möglichkeit, Ihre Gasheizung mit Brennwerttechnik zukünftig klimafreundlicher zu machen, stellt das Power-to-Gas-Verfahren dar. In diesem Fall wird überschüssiger Strom aus der Energieerzeugung mit Windkraftanlagen verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen. Der Wasserstoff wird unter Nutzung von CO2 in Methan umgewandelt und dann in das Erdgasnetz eingespeist.

Bildnachweis: © Intelligent heizen/Thilo Ross

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