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Schnittdiagramm einer Ein-Zimmer-Wohnung komplett eingerichtet mit Warmwasser-Heizkörperheizung und Zentralheizungsrohren als Heizenergiequelle und mit Deckenkühlung.

Deckenheizung

Effiziente Wärme von oben

Entdecken Sie die Vorteile und Nachteile einer Deckenheizung: Mehr zu Nachrüsten, Kosten und wie Sie mit Strahlungswärme effizient heizen erfahren Sie im Artikel.

Deckenheizung: modern und effizient

Eine Deckenheizung ist eine moderne und effiziente Methode, um Räume zu beheizen. Anders als herkömmliche Heizkörper erwärmt sie nicht primär die Luft, sondern die Oberflächen im Raum durch sanfte Strahlungswärme. Diese Art der Wärmeübertragung wird oft als besonders angenehm empfunden, ähnlich der Wärme von Sonnenstrahlen.

Als eine Form der Flächenheizung verteilt die Deckenheizung die Wärme gleichmäßig über eine große Fläche. Dabei werden Heizungsrohre oder elektrische Heizelemente direkt in oder unter der Decke installiert. Die von der Decke ausgehende Wärmestrahlung trifft auf den Boden, die Wände und die Möbel, die diese Wärme aufnehmen und langsam wieder an den Raum abgeben. So entsteht ein behagliches und zugfreies Raumklima.

Formen der Deckenheizung

Deckenheizungen lassen sich in verschiedene Systeme unterteilen, die sich je nach Einbausituation und Anforderungen eignen. Die gängigsten Varianten sind:

  • Nasssysteme: Hier werden wasserführende Rohre direkt im Deckenputz verlegt. Diese Methode eignet sich vor allem für Neubauten, da sie in die massive Deckenkonstruktion integriert wird.
  • Trockenbausysteme: Bei dieser Variante werden die Heizrohre in spezielle Gipskarton- oder Trockenbauplatten integriert. Diese Platten werden dann an einer Unterkonstruktion an der Decke befestigt. 
  • Elektrische Deckenheizungen: Anstelle von wasserführenden Rohren kommen hier Heizmatten oder -folien zum Einsatz, die mit Strom betrieben werden. Sie sind einfach zu installieren, verursachen im Betrieb jedoch höhere Kosten als wassergeführte Systeme.

Neben der Deckenheizung gibt es weitere Flächenheizungen wie die Fußbodenheizung und die Wandheizung, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren.

Wann ist eine Deckenheizung sinnvoll?

Eine Deckenheizung ist sowohl im Neubau als auch bei der Modernisierung eine überlegenswerte Alternative zu anderen Flächenheizungen. Auch wenn Decken ohnehin erneuert oder saniert werden müssen, bietet es sich an, das System zu integrieren. Besonders im Altbau kann die Deckenheizung ihre Stärken ausspielen, wenn zum Beispiel wertvolle Bodenbeläge erhalten bleiben sollen und eine Fußbodenheizung daher nicht infrage kommt. Grundsätzlich eignet sich eine Deckenheizung besonders in Räumen mit hohen Decken oder auch Dachschrägen. Da eine Deckenheizung auch nachgerüstet werden kann, ist sie vor allem auch im Altbau sinnvoll, wenn beispielsweise der Fußboden im Original erhalten bleiben soll. 

Deckenheizung nachrüsten

Beim Nachrüsten einer Deckenheizung bieten sich Trockenbausysteme an. Sie haben eine geringe Aufbauhöhe und können ohne große Stemmarbeiten installiert werden. Das macht die Modernisierung unkompliziert und sauber. Trockenbausysteme sind ideal für die Modernisierung und das Nachrüsten im Altbau, da sie eine geringe Aufbauhöhe haben und relativ schnell installiert werden können. Informationen zu fachlicher Beratung finden Sie in unserer Handwerkersuche.

Vor- und Nachteile einer Deckenheizung

Eine Deckenheizung zählt zu den modernen Flächenheizungen und überzeugt durch ihre gleichmäßige Strahlungswärme sowie durch die Möglichkeit, dass wassergeführte Systeme im Sommer auch zur Kühlung genutzt werden können.

Sie ist besonders effizient, da die Heizfläche in der Regel nicht durch Möbel oder Teppiche verdeckt wird. Dennoch gibt es einige Punkte, die bei der Planung und im Einsatz berücksichtigt werden sollten.

Vorteile einer Deckenheizung

  • Ungehinderte Wärmeabgabe: Die Decke bleibt frei von Möbeln, wodurch die Wärme direkt in den Raum gelangt.
  • Kühlfunktion: Mit kaltem Wasser betrieben, ersetzt sie im Sommer teilweise eine Klimaanlage.
  • Gestaltungsfreiheit: Keine Einschränkungen bei der Raumgestaltung durch Heizkörper oder belegte Flächen.
  • Einfache Nachrüstung: Besonders Trockenbausysteme eignen sich für Altbauten und Modernisierungen.
  • Hohe Energieeffizienz: Dank niedriger Vorlauftemperaturen arbeitet die Deckenheizung sparsam.

Nachteile einer Deckenheizung

  • Anforderungen an Dämmung: Bei schlechter Dämmung kann Wärme ungewollt in die obere Etage abgegeben werden.
  • Begrenzte Deckenhöhe: Optimal sind 2,5 bis 3,5 Meter – bei höheren Räumen muss die Vorlauftemperatur erhöht oder ein anderes System ergänzt werden.
  • Einschränkungen bei Deckenarbeiten: Lampen müssen sorgfältig geplant werden; Bohrungen können die Rohre beschädigen.

Deckenheizung vs. Fußbodenheizung

Oft stellt sich bei Modernisierungsarbeiten die Frage nach der richtigen Flächenheizung – und schnell kommen Deckenheizung und Fußbodenheizung ins Spiel.

Eine Fußbodenheizung besteht aus flächig verlegten Rohren, durch die warmes Heizungswasser zirkuliert. Sie wird vor allem in Neubauten eingesetzt und unter dem Estrich installiert, der als Wärmespeicher dient. Beim Aufdrehen der Thermostate erwärmt sich zunächst der Estrich, bevor die Wärme in den Raum abgegeben wird. Dadurch reagiert die Heizung etwas langsamer, kann jedoch durch ihre Speicherwirkung kurze Heizpausen gut überbrücken, da der Boden auch nach dem Abschalten weiterhin Wärme abgibt. Die Fußbodenheizung gilt als energieeffizient und sorgt für eine behagliche Wärme. Dem entgegen stehen die Stauaufwirbelung sowie ihre Trägheit. Auch beim Nachrüsten muss beachtet werden, dass der bestehende Fußboden nicht erhalten bleiben kann. 

Dank der direkten Montage unterhalb der Deckenverkleidung oder in Trockenbauelementen steht die Wärme der Deckenheizung ohne thermische Zwischenspeicherung direkt zur Verfügung – ohne lange Aufheizzeiten. Sie ist zudem flexibler nachrüstbar und erzeugt behagliche Strahlungswärme ohne Staubaufwirbelung. Sie gilt ebenfalls als energieeffizient und ist neben ihrer Heiz- auch für ihre Kühlfunktion bekannt. Die Deckenheizung eignet sich für Bestands- und Neubauten.

Was ist bei einer Deckenheizung zu beachten?

Für einen effizienten und reibungslosen Betrieb sind einige Punkte entscheidend. Dazu gehört die Wahl des Bodenbelags, die technischen Voraussetzungen und eine sorgfältige Planung.

Passende Bodenbeläge

Obwohl die Wärme von der Decke kommt, beeinflusst der Bodenbelag das Raumklima. Materialien wie Fliesen, Stein oder kurzflorige Teppiche nehmen die Strahlungswärme gut auf und geben sie an den Raum ab. Dicke, isolierende Teppiche oder bestimmte Holzböden können die Effizienz hingegen leicht mindern.

Voraussetzungen 

Eine Deckenheizung arbeitet am besten bei Raumhöhen zwischen 2,5 und 3,5 m; ab 2,5 m reichen Vorlauftemperaturen bis 38 °C, bei höheren Decken sind höhere Temperaturen nötig. Wichtig ist zudem eine gute Dämmung, da schlecht isolierte Gebäude weniger effizient mit Strahlungswärme arbeiten. Besonders geeignet ist die Deckenheizung für moderne Gebäude im Trockenbau und Dachgeschosswohnungen, wo Heizkörper oft unpraktisch sind.

Planung 

Bei der Planung einer Deckenheizung müssen Wärmebedarf, Raumgröße, Isolierung, Fensteranzahl, Deckenhöhe und verfügbare Montagefläche berücksichtigt werden. Elektrische Heizmatten werden meist auf Putz montiert, was Neubau und Sanierung erleichtert. Wassergeführte Systeme werden im Neubau als Nasssystem (ca. 3 cm Aufbauhöhe) integriert, bei Sanierungen oft als Trockenbausystem (ca. 8 cm). Die Aufbauhöhe kann dabei je nach System und Hersteller variieren. Auch die Deckenart (Beton oder Holz) und ihre Dämmung sind entscheidend, da unzureichende Dämmung die Effizienz stark reduziert.

Wartung und Reinigung

Bei Deckenheizungen ist wie bei allen Heizsystemen eine regelmäßige Wartung erforderlich, wobei sich elektrische und wassergeführte Systeme unterscheiden. Elektrische Deckenheizungen sind weitgehend wartungsfrei, einfach zu installieren und bei Defekten leicht austauschbar – haben jedoch einen hohen Stromverbrauch. Wassergeführte Deckenheizungen benötigen hingegen mehr Pflege: Das Rohrsystem muss regelmäßig entlüftet und auf Undichtigkeiten überprüft werden, zudem ist der Wasserdruck zu kontrollieren. Auch die Wärmequelle, etwa eine Wärmepumpe, sollte gewartet werden. Daher empfiehlt sich hier die regelmäßige Kontrolle durch einen Fachmann. Einen Fachbetrieb finden Sie mithilfe unserer Handwerkersuche.

Deckenheizung und Aufbauhöhe

Deckenheizungen können sowohl im Trockenbau als auch als Nasssystem installiert werden. Im Trockenbau werden 18 mm dicke Gipsfaserplatten mit integrierten Heizrohren an einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall an der Decke befestigt, wodurch die fertige Deckenheizung eine Aufbauhöhe von etwa 80 mm erreicht. Beim Nasssystem hingegen werden Alu-Mehrschicht-Verbundrohre direkt an der Decke montiert und anschließend mit Putz versehen, sodass die Deckenheizung eine Aufbauhöhe inklusive Putz von etwa 27 mm hat.

Deckenheizung im Neubau

In modernen, gut gedämmten Neubauten kann die Deckenheizung ihre Effizienzvorteile voll ausspielen. Die niedrigen erforderlichen Vorlauftemperaturen passen perfekt zu umweltfreundlichen Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen.

Die „stille Kühlung“

Bei der stillen Kühlung wird die Decke als großflächiges Kühlbauteil genutzt. Warme Luft steigt nach oben, wird an der kühlen Decke abgekühlt und sinkt wieder nach unten, wodurch die Raumluft langsam, stetig und rein physikalisch gekühlt wird. Anders als bei konventionellen Klimaanlagen erfolgt die Wärmeabfuhr nicht über Luftströmung, sondern über Strahlung. Dadurch entstehen keine Zugluft und die Luft bleibt angenehm feucht, was das Raumklima besonders behaglich macht.

Häufige Fragen zu Deckenheizungen

Für Deckenheizungen stehen verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung:

  • Kombination mit Wärmepumpe: BAFA-Zuschuss von bis zu 45 % der förderfähigen Kosten.
  • Einzelmaßnahme zur Heizungsoptimierung: KfW-Zuschuss von 20 % (Tilgungszuschuss).
  • Sanierung zum KfW-Effizienzhaus: Je nach erreichtem Standard bis zu 45 % Zuschuss.

Die Deckenheizung sorgt für gleichmäßige, behagliche Wärme ohne Zugluft oder kalte Stellen und hält den Boden angenehm warm, während die Luft frisch bleibt. In Kombination mit einer Wärmepumpe überzeugt sie durch hohe Effizienz, Nachhaltigkeit und geringen Energieverbrauch.

Die Kosten für eine Deckenheizung hängen von Art, Anbieter und Region ab. Wassergeführte Systeme liegen meist bei 60–90 Euro pro Quadratmeter, elektrische bei 100–150 Euro pro Quadratmeter.

Preise für den Wärmeerzeuger sind dabei nicht enthalten; eine genaue Kalkulation kann nur ein Fachmann vor Ort erstellen.

Bildnachweis: iStockPhoto

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