Solaranlage: Heizen mit der Sonne
In Kombination mit modernen Wärmeerzeugern lassen Solaranlagen Ihre Heizkörper wunderbar warm werden.
In Kombination mit modernen Wärmeerzeugern lassen Solaranlagen Ihre Heizkörper wunderbar warm werden.
Stärken im
Überblick
Eine Solaranlage auf dem Dach ist ein Stück Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen und fossilen Brennstoffen.
Für wen eignet sich eine Solarheizung?
Sie möchten umweltfreundlich heizen und Energie einsparen? Dann sind Solaranlagen in Verbindung mit modernen Heizsystemen wie zum Beispiel Brennwertkesseln eine gute Lösung. Die Kessel erzeugen bedarfsgerecht und zuverlässig die Wärme, wenn die Sonne nicht ausreichend Energie liefert. Solaranlagen können sowohl bei der Heizwärmeerzeugung unterstützen, als auch das Trinkwasser für Dusche, Bad und Küche erwärmen. Wenn Sie zum Beispiel Ihren alten Öl- oder Gaskessel mit einem Brennwertkessel austauschen und mit einer Solarthermieanlage kombinieren, spart das bis zu 40 Prozent Energie.
Voraussetzungen
Ein moderner Gas- oder Ölbrennwertkessel eignet sich in der Regel gut in Kombination mit Solarthermie, ein älteres Modell müsste vorab ausgetauscht werden. Die für eine Solarheizung nötigen Sonnenkollektoren lassen sich auf nahezu allen Dächern installieren. Die Dachfläche muss nicht unbedingt direkt nach Süden ausgerichtet sein. Die Kollektoren liefern auch ausreichend Wärme, wenn sie mit Ost- oder Westausrichtung installiert werden.
Wartung und Bedienung
Empfehlenswert ist eine Wartung der Solaranlage aller drei bis fünf Jahre. Außerdem sollte jährlich eine Inspektion erfolgen. Die Steuerung der thermischen Solaranlage erfolgt über einen Solarregler, der die Anlage – und im Falle einer Heizungsunterstützung auch das Zusammenspiel mit einem Wärmeerzeuger – automatisch überwacht und reguliert. Mit entsprechend ausgestatteten Solarreglern können Sie die Anlage bequem per App steuern und deren Funktion und Leistung beobachten.
Energieträger
Solaranlagen wandeln die Energie der Sonne um in Wärme. Sie ermöglichen es, mit solarer Energie Warmwasser zu erzeugen. Thermische Solaranlagen mit unterschiedlichen Kollektorarten und Speichergrößen erfreuen sich auch für die Unterstützung bestehender Heizungen wachsender Beliebtheit. Zur Heizungsunterstützung werden sie mit bereits vorhandenen Heizsystemen kombiniert. Solaranlagen harmonieren mit Hilfe von Systemreglern sehr gut mit gängigen Heizungen (Erdgas, Heizöl, Holz).
Förderung
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist eine Förderung von Solaranlagen in Form eines Zuschusses möglich: Sowohl in Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude erhalten Sie 30 Prozent der Investitionskosten vom Staat zurück. Beim Einbau einer Anlage, in der neben einer Solarthermieanlage weitere erneuerbare Heiztechnologien zum Einsatz kommen, liegt der Fördersatz sogar bei 35 Prozent. Wurde das betreffenden Gebäude bisher mit Öl beheizt, erhöht sich der Zuschuss auf insgesamt 45 Prozent.
Achtung: Beim alleinigen Einbau einer Solaranlage wird der Austauschbonus für alte Ölheizungen nicht gewährt. In Ergänzung zum BAFA-Zuschuss bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein zinsgünstiges Darlehen für die Investition in eine solare Anlage an. Eine KfW-Förderung mit einem Darlehen oder einem Zuschuss ist alternativ auch dann möglich, wenn Sie Ihr Haus im Rahmen einer umfassenden energetischen Sanierung mit Solarthermie ausrüsten. Wenn Sie weder die KfW- noch die BAFA-Förderung in Anspruch nehmen, kommt für den Einbau einer Solaranlage in einer bestehenden, selbst genutzten Immobilie auch eine steuerliche Förderung infrage.
Flach- und Vakuumröhren-Kollektoren unterscheiden sich in ihrer Bauart: Ein Flachkollektor besteht aus einer großen Fläche mit Solarzellen. Im Vergleich zu herkömmlichem Fensterglas ist Solarglas bruchsicherer und stabiler — und es lässt Sonnenlicht effizient durch. Innen befinden sich der Absorber mit selektiver Beschichtung in Form eines Absorberblechs aus Kupfer oder Aluminium und ein zugehöriges Röhrensystem (sogenannte Rohrschlange) aus Kupfer. Für einen guten Solarertrag ist eine vergleichsweise große Flachkollektorfläche nötig.
Während der flache Kollektortyp eher wie ein Dachfenster wirkt, zeigt der Röhrenkollektor die typische Röhrenoptik. Mehrere solcher Röhren aus einem besonderen Glas (Borsilikatglas) werden jeweils zu einem Kollektor auf einem Rahmen aus Metall zusammengebaut. Die Vakuumröhren-Kollektoren bestehen aus luftleeren Glasröhren, die ein Vakuum erzeugen. Sie sorgen für eine noch bessere Wärmedämmung als beim Flachkollektor und verzeichnen daher einen um zwölf bis 15 Prozent höheren Wirkungsgrad als Flachkollektoren.
Unterscheidet sich die Solaranlage von der Photovoltaik-Anlage?
Der zentrale Unterschied ist die aus Sonneneinstrahlung erzeugte Energieform. Während Solarthermie Warmwasser eben solar erwärmt oder eine Heizungsanlage unterstützt, produziert eine Photovoltaik-Anlage Strom, der für verschiedene Zwecke genutzt werden kann.
Was ist ein Solarkollektor?
Solarkollektoren oder Sonnenkollektoren sind Bauteile, die von der Sonne beschienen werden. In ihnen befindet sich eine Trägerflüssigkeit, die durch Sonnenstrahlen erwärmt wird. In der Regel liegen die wärmeführenden Rohre in einem wärmeisolierten Gehäuse mit Glasabdeckung, das mit einer besonderen Beschichtung versehen ist.
Wie groß sollte eine Solaranlage sein?
Die Anlagengröße richtet sich individuell nach den Gegebenheiten sowie den Vorstellungen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Sonneneinstrahlung spielt eine Rolle, die verfügbare Dachfläche und die Anzahl der Solarmodule. Eine Solarthermieanlage für die Trinkwarmwasserbereitung in einem Vierpersonenhaushalt benötigt rund vier bis sechs Quadratmeter Kollektorfläche. Die Kollektoren müssen übrigens nicht zwingend auf dem Dach installiert werden: Sie können auch auf Anbauten, der Garage oder an der Hauswand montiert werden oder frei im Garten stehen. Wer die Anlage zur Heizungsunterstützung nutzen möchte, sollte eine größere Kollektorfläche einplanen.
Solarthermie ist ideal kombinierbar mit den meisten vorhandenen Heizsystemen, wie etwa moderne Gas- oder Ölbrennwertkessel, aber auch Holzkessel und Wärmepumpen.
Sonnenenergie ist nicht nur kostenlos, sondern im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen auch CO₂-neutral und nahezu unerschöpflich. Wenn Sie richtig mit Solarenergie heizen, fällt Ihre Heizrechnung niedriger aus. Solarthermie ist ideal kombinierbar mit den meisten vorhandenen Heizsystemen, wie etwa moderne Gas- oder Ölbrennwertkessel, aber auch Holzkessel und Wärmepumpen.
Die Kosten für die Installation der Solaranlagen werden durch großzügige Förderung vom Staat gesenkt. Seit 2009 müssen in Neubauten laut Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) bundesweit erneuerbare Energien anteilig zur Wärmeversorgung genutzt werden. Eine Solaranlage sollte mindestens 15 Prozent des Wärmebedarfs (Heizung und Warmwasser) abdecken, um die Vorgaben zu erfüllen. Für eine moderne Solaranlage ist das, selbst in weniger sonnenverwöhnten Gebieten, kein Problem: Im Einfamilienhaus liefert eine typische Solaranlage bis zu 60 Prozent der jährlich für die Trinkwassererwärmung benötigten Energie. Wenn die Solarenergie zusätzlich auch die Heizung unterstützt, deckt sie zehn Prozent (neuer Wärmeerzeuger im Bestand) bis 30 Prozent (Neubau) des Gesamtwärmebedarfs ab.
Immer wenn die Sonne scheint, liefern Solaranlagen klimafreundliche Energie. Aber auch bei bedecktem Himmel und im Winter bleiben die Heizkörper nicht kalt. Während im Sommer meist der komplette Warmwasserbedarf mit Solarenergie abgedeckt werden kann, wird die Anlage im Winter durch ein Heizgerät unterstützt. Besonders effizient ist die Kombination einer Solaranlage mit einem Brennwertkessel. Dieses „Team“ erhöht den erzielbaren Energiespar- und Umwelteffekt und bietet ganzjährig eine sichere, effiziente und komfortable Wärmeversorgung.
Die Vorteile einer Solaranlage sprechen für sich. Die einmalige Investition schützt Sie in Zukunft vor steigenden Energiepreisen und macht Sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Zudem steigert eine Solarthermieanlage den Wert der Immobilie. Bei der Planung einer neuen Heizungsanlage – ganz gleich, ob im Alt- oder Neubau – ist es deshalb immer sinnvoll, den Einbau einer Solaranlage in Erwägung zu ziehen. Das gilt selbst dann, wenn sie, zum Beispiel aus Kostengründen, nicht sofort installiert werden soll: Werden ein geeigneter Speicher gewählt und die erforderlichen Rohrleitungen sowie ein Fühlerkabel bis zum Dach bereits frühzeitig verlegt, kann die Solaranlage später ohne großen Aufwand nachgerüstet werden.
So funktioniert die Solaranlage: Die Sonneneinstrahlung wird von den Kollektoren absorbiert, die meist auf dem Dach angebracht sind. Die beiden gängigsten Kollektorarten sind Flachkollektoren und Vakuumröhren-Kollektoren. Die verschiedenen Kollektoren funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Sie wandeln die aufgenommene Energie im Absorber in Wärme um, die sie dann an den Wärmeträger, ein Wasser-Frostschutz-Gemisch, abgeben. Über ein Rohrsystem wird das Gemisch zu einem Solarspeicher gepumpt, wo es über einen Wärmetauscher das Wasser erwärmt.
Bildnachweise (v. o. n. u.): © iStock/Ingo Bartussek (Bild 1), © Intelligent heizen (Bild 2, Bild 4), © iStock.com/kontrast-fotodesign (Bild 3)