Heizungsoptimierung: richtig heizen und sparen
Die Heizung richtig einzustellen, ist eine Aufgabe für den Fachbetrieb. Eine professionelle Heizungsoptimierung bringt Ihre bestehende Anlage in Schwung und wird zudem vom Staat gefördert.
Die Heizung richtig einzustellen, ist eine Aufgabe für den Fachbetrieb. Eine professionelle Heizungsoptimierung bringt Ihre bestehende Anlage in Schwung und wird zudem vom Staat gefördert.
Die meiste Energie im Haus wird beim Heizen und bei der Erzeugung von Warmwasser verbraucht. Wer richtig heizen möchte, sollte also neben dem eigenen Heizverhalten auch die Heizungsanlage genauer ins Visier nehmen. Dazu bietet sich ein professioneller Heizungscheck durch einen Fachbetrieb an. Denn die Versorgung eines Gebäudes mit Heizwärme und Warmwasser ist ein komplexes System mit vielen Komponenten: von der Erzeugung der Wärme über deren Verteilung bis hin zur Abgabe an die einzelnen Räume. Eine professionelle Heizungsoptimierung sorgt dafür, dass die einzelnen Bestandteile gut aufeinander abgestimmt sind. Das spart Heizkosten und erhöht den Komfort in den eigenen vier Wänden. Ob Sie eine moderne Heizungspumpe installieren oder Ihre bestehende Gas- oder Ölheizung richtig einstellen lassen: Dank der Förderung für die Heizungsoptimierung machen sich diese Maßnahmen schon nach kurzer Zeit bezahlt.
Eine Heizungsoptimierung ist auch dann wichtig, wenn Sie eine Förderung für eine neue Heizung im Rahmen einer Modernisierung beantragen: Dafür benötigen Sie einen Nachweis darüber, dass die Anlage durch einen hydraulischen Abgleich eingestellt wurde. Auch wenn in einem Neubau erstmals eine Heizung installiert wird, sollte man unbedingt die Heizung professionell einstellen lassen. Denn ob Gasheizung, Pelletkessel oder Wärmepumpe: Die Einstellungen zu optimieren, ist bei jedem Heizsystem wichtig.
Moderne Heizungspumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als alte Modelle.
Die Maßnahmen für eine Heizungsoptimierung haben einen entscheidenden Vorteil: Sie betreffen Komponenten der Heizungsanlage, die bereits vorhanden sind oder sich einfach nachrüsten lassen. Dazu gehören die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe genannt, sowie Rohrleitungen und Thermostatventile. Dadurch ist eine Heizungsoptimierung weder mit hohen Investitionskosten noch mit zeitaufwendigen Bauarbeiten verbunden. Auch lassen sich die einzelnen Maßnahmen der Heizungsoptimierung gut miteinander kombinieren. Der Einspareffekt ist dann noch größer als bei einzelnen Maßnahmen, auch kann der Fachhandwerker so gleich die gesamte Heizung richtig einstellen.
Heizungspumpen dienen dazu, das erwärmte Heizwasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern oder Heizflächen und wieder zurück zu transportieren. Sie sind sozusagen das Herz der Heizung. Allerdings arbeiten in vielen Gebäuden nach wie vor technisch veraltete Pumpen, die rund um die Uhr auf vollen Touren arbeiten. Dadurch verbrauchen sie unnötig viel Strom. Ganze fünf bis zehn Prozent der Stromkosten im Haushalt gehen auf das Konto dieser Stromfresser.
Mit einem Pumpentausch im Zuge einer Heizungsoptimierung ist das Problem leicht aus der Welt zu schaffen: Moderne Hocheffizienzpumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als alte Modelle. Sie passen sich dank elektronischer Regelung stets an den aktuellen Bedarf an. Für den Tausch benötigt der Fachhandwerker in der Regel nicht mehr als eine halbe Stunde.
Thermostate gehören zur Grundausrüstung jeder Heizungsanlage. Sie halten die Raumtemperatur auf dem eingestellten Wert: Je nach Umgebungstemperatur reguliert das Thermostatventil, wie viel Heizwasser zum Heizkörper oder zur Heizfläche fließt. Sind die Ventile allerdings veraltet, lassen sie sich gar nicht oder nur ungenau einstellen und können daher auch die Temperatur nicht optimal regeln. Ersetzen Sie diese im Rahmen einer Heizungsoptimierung durch neue Modelle, sparen Sie Heizenergie. Außerdem sind voreinstellbare Thermostatventile Voraussetzung, um den hydraulischen Abgleich der Anlage durchführen zu können.
Beim Einbau neuer Thermostate können Sie zwischen mechanischen Thermostaten wählen, die von Hand eingestellt werden, und programmierbaren Thermostaten, die eine automatische Wärmeregelung ermöglichen.
Werden die Räume im Haus beim Heizen nicht gleichmäßig warm, leidet der Komfort. Statt dann die Vorlauftemperatur höher einstellen zu lassen, um für mehr Wärme zu sorgen, sollte ein hydraulischer Abgleich der Heizung durchgeführt werden. Dieses Verfahren verbessert nicht nur den Komfort erheblich, sondern kann in Verbindung mit weiteren Maßnahmen der Heizungsoptimierung bis zu 15 Prozent Energie einsparen.
Lassen Sie Ihre Heizung auf diese Weise richtig einstellen, werden alle Heizkörper beziehungsweise Heizflächen im Haus vom Wärmeerzeuger mit genau der benötigten Menge an Heizwasser versorgt. Der Fachhandwerker berechnet diese Menge für jeden einzelnen Raum und stellt dann die optimale Durchflussmenge an den Thermostatventilen ein.
Ist es in Ihrem Heizungskeller sehr warm, verpufft vermutlich ein erheblicher Teil der Heizwärme über nicht oder nur unzureichend gedämmte Heizungsrohre. Jährlich können so schnell fünf bis zehn Prozent an Heizenergie verloren gehen. Die Rohrisolierung ist eine preiswerte, aber wirkungsvolle Maßnahme, um Heizkosten zu sparen.
Lassen Sie sich vom Fachhandwerker zur Dämmung der Rohre beraten. Generell sollte die Dicke des Dämmmaterials in etwa dem Rohdurchmesser entsprechen. Außerdem sollten keine Lücken oder Löcher enthalten sein. Die Isolierung der Rohre erhöht den Einspareffekt, den Sie mit weiteren Maßnahmen der Heizungsoptimierung, ob Pumpentausch oder hydraulischem Abgleich, erzielen.
Eine professionelle Heizungsoptimierung bringt Ihre bestehende Anlage in Schwung und wird zudem vom Staat gefördert.
Lassen Sie Ihre bestehende Heizung professionell optimieren, können Sie sich 30 Prozent der Nettokosten als Zuschuss vom Staat zurückholen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist für die Förderung der Heizungsoptimierung zuständig. Ziel ist es, auf diese Weise den Energieverbrauch in deutschen Haushalten deutlich zu senken. Den Zuschuss erhalten Sie beim Austausch veralteter Pumpen sowie für die Optimierung der Anlage durch einen hydraulischen Abgleich – vorausgesetzt, Ihre Heizung ist seit mehr als zwei Jahren installiert.
Die Förderung für die Heizungsoptimierung über das BAFA zu erhalten, ist einfach. Sie registrieren sich vor Beginn der Maßnahmen auf der Website des BAFA für die Förderung. Dann beauftragen Sie den Fachhandwerker mit den Arbeiten und nutzen anschließend erneut das Online-Portal des BAFA für die Heizungsoptimierung, um den Zuschuss zu beantragen.
Das BAFA fördert den Austausch sowohl von Heizungspumpen als auch von Pumpen zur Zirkulation von Trinkwasser, sogenannte Warmwasserzirkulationspumpen. Durch die Energieeinsparung und den staatlichen Zuschuss rechnet sich der Pumpentausch schon nach drei Jahren. Beachten sollten Sie dabei, dass das BAFA nur Pumpen fördert, die besonders effizient arbeiten. Voraussetzung für die Förderung ist außerdem, dass ein Fachhandwerker den Einbau übernimmt.
Wie der Pumpentausch rechnet sich ein hydraulischer Abgleich durch die Förderung für die Heizungsoptimierung bereits nach knapp drei Jahren. Lassen Sie neben dem hydraulischen Abgleich weitere Optimierungen an der Heizungsanlage durchführen, können Sie dafür ebenfalls den 30-Prozent-Zuschuss erhalten. Dazu gehört zum Beispiel der Einbau von Einzelraumtemperaturreglern. Die individuelle Einstellung der Temperatur je Raum spart Energie, denn dieser wird nur geheizt, wenn er auch genutzt wird. Ebenso erhalten Sie den Zuschuss, wenn Sie die Heizkurve vom Fachmann richtig einstellen lassen. Die Heizkurve beschreibt, wie hoch die Vorlauftemperatur des Wassers ist, das in Heizkörper oder Heizflächen strömt. Die Heizkurve professionell einstellen zu lassen, ist wichtig, damit die Vorlauftemperatur nicht zu hoch ist. Denn das verschwendet unnötig Energie. Darüber hinaus wird auch der Einbau von Pufferspeichern sowie weiterer energiesparender Technik im Rahmen eines hydraulischen Abgleichs gefördert.
Weitere Informationen zur erhalten Sie auf der Website der Behörde.
Alternativ zum BAFA-Förderprogramm für die Heizungsoptimierung unterstützt Sie auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei der Optimierung einer bestehenden Anlage. Zu den geförderten Maßnahmen gehören zum Beispiel – wie bei der BAFA-Förderung – die Durchführung des hydraulischen Abgleichs, der Einbau von Hocheffizienzpumpen, neuen Thermostatventilen und Pufferspeichern.
Die KfW fördert zudem auch die Durchführung eines Heizungschecks, die Dämmung unisolierter Rohrleitungen, den erstmaligen Einbau einer Flächenheizung, elektronische Durchlauferhitzer und vieles mehr. Lassen Sie diese Optimierungsmaßnahmen im Rahmen einer umfassenden energetischen Sanierung umsetzen, können Sie einen Investitionszuschuss beziehungsweise bei einem Kredit einen Tilgungszuschuss von bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten (maximal 48.000 Euro) erhalten.
Ebenso ist es möglich, auch allein die Optimierung der bestehenden Heizung mit der KfW zu finanzieren: Die KfW erstattet bei einer Heizungsoptimierung als Einzelmaßnahme 20 Prozent der förderfähigen Kosten, was einem Investitionszuschuss oder einem Tilgungszuschuss (bei Kreditvariante) von maximal 10.000 Euro entspricht. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf unserer Infoseite zur KfW-Förderung.
Wichtig für eine zuverlässig funktionierende Heizung ist neben der Heizungsoptimierung auch die regelmäßige Wartung und Pflege der Anlage. In der Regel sollte die Heizungswartung einmal jährlich durch einen Fachbetrieb erfolgen. Die professionelle Überprüfung der Anlage verlängert die Lebensdauer der Heizung, beugt Ausfällen vor und spart Heizkosten.
Als Hauseigentümer können Sie zudem einige Maßnahmen zur Pflege der Heizung selbst vornehmen. Dazu gehört zum Beispiel das Entlüften der Heizung. Dadurch schaffen Sie schnell Abhilfe, wenn die Heizung gluckert oder nicht richtig warm wird. Können die Probleme trotz Entlüften nicht beseitigt werden, sollten Sie allerdings den Fachhandwerker rufen. Wollen Sie bestimmte Parameter der Heizung richtig einstellen, etwa die Vorlauftemperatur, ziehen Sie am besten auch einen Profi zurate. So vermeiden Sie Fehler – und können sicher sein, dass Ihre Heizung energiesparend arbeitet.
Bildnachweise (v. o. n. u.): © Intelligent heizen/Thilo Ross (Bild 1, Bild 2, Bild 3)