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Luft-Wasser-Wärmepumpen: Das Außengerät stilvoll kaschieren, verstecken und sichern

Im Freien stehende Wärmepumpen können schalltechnisch zum Ärgernis für die Nachbarn oder zum Ziel für Vandalen und Diebe werden. Dann kann es hilfreich sein, die Aggregate z. B. mit einer Verkleidung auszustatten oder sichtgeschützt hinter Pflanzen zu platzieren. Wir zeigen weitere Optionen und erläutern, worauf dabei zu achten ist.

Mit der deutlich wachsenden Zahl von im Freien aufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpen nehmen auch die Risiken zu. Dazu zählt vor allem die Beeinträchtigung der Nachbarschaft durch die technisch bedingten Schallimmissionen der Außeneinheit – insbesondere nachts in eng bebauten Gegenden. Doch auch mögliche Beschädigungen durch Vandalismus und Tiere sowie die Diebstahlgefahr stellen (Kosten-)Risiken dar, die manch einen Hauseigentümer nachts unruhig schlafen lassen.

Wärmepumpen müssen bestimmte Aufstellbedingungen einhalten

Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, um die Außengeräte von Luft-Wasser-Wärmepumpen zu verkleiden, zu sichern und zu verstecken. Allerdings sollte bereits während der Planungsphase vorsorglich ein Wärmepumpenmodell und ein Aufstellort ausgewählt werden, der die genannten Risiken am jeweiligen Standort des Wohngebäudes minimiert oder im Idealfall neutralisiert.

Lärmschutzvorgaben einhalten

So können in die gesetzlichen Lärmschutzvorgaben oft schon mit einem ausreichend großen Abstand zu den Nachbarn eingehalten werden. Dort wo es eng zugeht, kann insbesondere während der Nacht die Drehzahl der Wärmepumpe regeltechnisch gezielt so verringert werden, dass sie im leiseren „Silentbetrieb“ arbeitet. Theoretisch ist auch bei sehr gut gedämmten Gebäuden, in Verbindung mit einem großen Pufferspeicher oder bei einer Wärmepumpen-Gas-Hybridheizung, eine Nachtabschaltung der Wärmepumpe denkbar. Doch dies kann der Heizungsfachmann, vor allem mit Blick auf die Energiekosten und den Heizkomfort, nur individuell zusammen mit dem Eigentümer oder der Eigentümerin entscheiden.

Luftzirkulation sicherstellen

Wichtig ist bei der Wahl des konkreten Aufstellorts außerdem, dass die vom Wärmepumpen-Hersteller aus technischen und sicherheitsbedingten Gründen vorgeschriebenen Abstände zu Wänden, Fenstern, sichtschächten, Fahr- und Gehbereichen, (größeren) Hecken und Bepflanzungen etc. eingehalten werden. Denn sonst ist z. B. auf der Ansaug- und Ausblasseite keine ausreichende Luftzirkulation möglich, wodurch die Betriebssicherheit, Heizleistung und Energieeffizienz des Wärmeerzeugers (stark) beeinträchtigt werden.

Problemlosen Gerätezugang ermöglichen

Egal ob die Wärmepumpe eine Verkleidung oder eine Einhausung bekommt, oder inmitten einer Bepflanzung steht: Damit der Fachmann turnusmäßige Wartungen oder im Problemfall notwendige Reparaturen durchführen kann, muss das Außengerät von allen Seiten stets gut und möglichst rasch zugänglich sein. Sonst könnte das Fachunternehmen einen Aufschlag für den Zusatzaufwand erheben oder die Arbeit sogar ablehnen, falls z. B. dickere Äste, dichtes Gebüsch oder die Verkleidung/Einhausung den Zugang zu den Bauteilen und Rohren des Aggregats versperren.
 

Möglichkeiten, um Wärmepumpen zu sichern und zu „verstecken“

Eine Wärmepumpen-Verkleidung kann für niedrigere Schallemissionen sorgen, vor Diebstahl und Vandalismus und auch vor einem Unwetter schützen. Und mit manchen Möglichkeiten lässt sich auch die Optik des ein oder anderen Außengeräts aufwerten. Diese verschiedenen Möglichkeiten gibt es:

Verkleidung

Interessierte Wärmepumpen-Besitzer haben die Qual der Wahl: Im Internet, bei Einzelhändlern und in Baumärkten ist eine Vielzahl von Fertig-Verkleidungen in unterschiedlichen Materialien, Farben sowie mit verschiedenen Designs erhältlich. Außerdem gibt es Unternehmen, welche individuell konfigurierbare, maßgeschneiderte Produkte (im Internet) anbieten. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Verkleidung für die Kombination mit dem jeweiligen Wärmepumpenmodell sowohl von den Abmessungen her als auch betriebstechnisch problemlos geeignet bzw. vom Hersteller zugelassen ist.

Im Internet findet man darüber hinaus eine Vielzahl von Beispielen, wie Wärmepumpen-Eigentümer eine Einhausung, oft aus Holzwerkstoffen, im Eigenbau realisiert haben.

Wichtig ist, auch mit Blick auf Starkregen, Windböen und Schneelasten auf die Stabilität der Verkleidung oder Einhausung zu achten. Außerdem muss sie so konstruiert und gebaut sein, dass sie kein Verletzungsrisiko, z. B. für spielende Kinder, darstellt.

Schallschutzhaube

Manche Wärmepumpen-Hersteller bieten Verkleidungen als Zubehör an, die gleichzeitig zur Schallreduktion beitragen. Diese sogenannten Schallschutzhauben oder Schalldämmgehäuse sind aber meist nur auf bestimmte Modelle des Herstellers selbst abgestimmt und optimiert. Praktisch sind Ausführungen, die sich mit Schnellverschlüssen im Wartungs- oder Reparaturfall unkompliziert öffnen lassen.

Sichtschutz durch Bepflanzung

Hauseigentümer mit Garten können die Wärmepumpe sichtgeschützt hinter Hecken oder Büschen platzieren bzw. die Umgebung entsprechend bepflanzen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern fungiert auch als natürlicher und psychologischer Schallschutz. Denn was der Nachbar nicht sieht, erinnert ihn auch nicht daran, dass das Aggregat eventuell (störende) Geräusche verursachen könnte. Inzwischen sind viele Wärmepumpen optisch und farblich so gestaltet, dass man den drehenden Ventilator ab einer gewissen Entfernung nicht mehr sieht.

Wichtig: Die Bepflanzung muss so gewählt werden, dass keine Äste, Zweige, Blätter, Früchte, Wurzeln etc. in die Wärmepumpe gelangen. Vorteilhaft sind zudem immergrüne und ganzjährig relativ dicht wachsende, möglichst heimische und insektenfreundliche Pflanzen und Sträucher.

Außerdem ist ein gewisser Mindestabstand einzuhalten, damit weder die Luftzirkulation der Wärmepumpe noch die Pflanzen durch den dauerhaft kühlen Luftstrom beeinträchtigt werden. Konkrete Pflanztipps gibt es z. B. bei Naturgarten.org und in einem Video des WDR.

Alternative Sichtschutzoptionen

Um Wärmepumpen von Blicken abzuschirmen eignen sich auch spezielle Sichtschutzzäune und Outdoor-Paravents. Allerdings ist bei der Aufstellung und Befestigung auf die notwendige Stabilität und den sicheren Stand selbst bei extremen Wetterbedingungen zu achten.

Schutz vor Diebstahl und Vandalismus

Generell empfehlenswert ist es, die Wärmepumpe auf dem Sockel bzw. Fundament mit diebstahlhemmenden Elementen zu befestigen, die sich nur mithilfe von Spezialwerkzeug lösen lassen. Im Idealfall ist zudem die Verkleidung oder Schallschutzhaube so robust und durchdacht konzipiert, dass sie ebenfalls einen guten Schutz gegen Vandalismus und Diebstahl bietet.

Heizungsbesitzer, die bei einem kritischen Standort mehr tun möchten, können z. B. für ausreichend Umgebungsbeleuchtung durch einen Bewegungsmelder sorgen, eine Überwachungskamera oder Alarmanlage installieren und die Wärmepumpe mit einem GPS-Tracker bestücken.

Optische Anpassung

Mit fürs Freie geeigneten farbigen Spezialfolien sowie mit Farben und Lacken, aufgetragen per Pinsel, Airbrush-Technik oder Sprühdose, lässt sich eine Wärmepumpe optisch z. B. an die Hauswand oder an eine Gartenumgebung anpassen – so dass sie nicht mehr auffällt. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Aggregat künstlerisch und eher auffällig zu gestalten. Wichtig: Der Einsatz von Folien oder von Farben und Lacken darf Funktion und Bauteile des Außengeräts nicht beeinträchtigen.

Fazit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um im Freien installierte Luft-Wasser-Wärmepumpen zu verkleiden, optisch aufzuwerten, sichtgeschützt aufzustellen sowie vor Vandalismus und Diebstahl zu schützen. Je
nach Art der Maßnahme muss der Eigentümer allein für den Materialanteil mehrere Hundert Euro an Kosten einplanen. Der Aufwand ist letztlich abhängig vom konkreten Wärmepumpenstandort und dem Ärger- und Gefahrenpotenzial vor Ort.Generell ist darauf zu achten, dass die schall- und sicherheitstechnischen Aufstell-Anforderungen des Herstellers eingehalten werden, damit die Betriebssicherheit und die Energieeffizienz des Wärmepumpensystems sowie der Wartungszugang nicht beeinträchtigt werden. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, vor Maßnahmenbeginn beim Heizungsfachhandwerker oder dem Wärmepumpen-Hersteller nachzufragen.

Foto: iStockSeller_ukr

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