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CO₂-Preiserhöhung: Heizen wird teurer

Die Erhöhung des CO₂-Preises zum 1.1.2025 hat das Heizen mit Öl und Gas erneut verteuert. Welche Auswirkungen die CO₂-Abgabe auf die Heizkosten hat und welche Faktoren den Energieverbrauch beeinflussen, wird im Folgenden näher beleuchtet.

Die Klimapolitik Deutschlands nimmt ab 2025 eine neue Dynamik an, da der CO₂-Preis für fossile Brenn- und Kraftstoffe weiter ansteigt. Davon betroffen sind Autofahrer, die Benzin und Diesel tanken, als auch alle Haushalte, die mit Öl, Gas oder Kohle heizen. Die CO₂-Abgabe, auch CO₂-Steuer genannt, ist Teil des nationalen Klimaschutzprogramms, das darauf abzielt, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und den Weg zu einer klimaneutralen Energie- und Wärmeversorgung zu ebnen.

Wie hoch ist die CO₂-Abgabe und wie geht es weiter?

Auf alle Brennstoffemissionen, die nicht unter den EU-Emissionshandel fallen, erhebt die Bundesregierung seit Januar 2021 einen CO2-Preis. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung von Heizöl oder Erdgas zum Heizen sowie die Nutzung von Benzin und Diesel für den Verkehr. Seit 2023 gilt dies auch für die Verbrennung von Kohle. Die Kosten der CO₂-Abgabe tragen zunächst die Unternehmen, die diese Energieträger in Verkehr bringen. Man kann allerdings davon auszugehen, dass die Brennstoffhändler in der Regel die Kosten in Form von Preisaufschlägen an die Verbraucher weitergeben.

Eingeführt wurde die CO₂-Abgabe im Jahr 2021 und erhöhte sich danach schrittweise. Seit dem 1.1.2025 liegt der Preis bei 55 Euro pro Tonne s CO₂. Für 2026 ist eine weitere Erhöhung auf mindestens 65 Euro pro Tonne geplant. Ab 2027 soll der Preis dann über ein marktbasiertes Auktionsverfahren festgelegt werden, was zu weiteren Unsicherheiten über die künftige Höhe der Heizkosten bei den fossilen Energieträgern führt. Zur Entlastung der Bürger planen verschiedene Parteien nach der Bundestagswahl 2025 die Einführung eines sogenannten „Klimagelds“.

Wie wirkt sich die CO₂-Abgabe auf die Heizkosten aus?

Die CO₂-Abgabe führt zu einer schrittweisen Verteuerung fossiler Brennstoffe. Die Mehrkosten für Haushalte hängen von ihrem Energieverbrauch und der Art des Heizsystems ab:

  • Ölheizung: Ein Liter Heizöl verursacht etwa 2,68 kg CO₂. Bei einem CO₂-Preis von 55 Euro pro Tonne steigen die Kosten pro Liter um etwa 15 Cent (netto). Ein Haushalt, der jährlich zum Beispiel 2.000 Liter Heizöl benötigt, muss mit zusätzlichen Kosten von etwa 300 Euro rechnen.
  • Gasheizung: Erdgas emittiert etwa 2 kg CO₂ pro Kubikmeter. Der CO₂-Preis führt zu einer Erhöhung der Kosten um etwa 11 Cent pro Kubikmeter (netto). Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh (ca. 2.000 m³ Erdgas) hat dadurch jährliche Mehrkosten von rund 220 Euro.
  • Biomasseheizung: Biomasse, wie Scheitholz und Holzpellets, gilt als klimaneutral und unterliegt nicht der CO₂-Abgabe.

Welche Faktoren beeinflussen die Mehrkosten beim Heizen?

Die steigenden Heizkosten fossiler Wärmeerzeuger belasten die Haushalte unterschiedlich stark: Je schlechter der energetische Zustand des Gebäudes und je ineffizienter die eingesetzte Heiztechnik, desto höher fällt der Energieverbrauch aus. Aber auch das individuelle Verbrauchsverhalten beim Heizen und Duschen, Baden etc. beeinflussen die Höhe der zusätzlichen Kosten.

Gut zu wissen: Seit 2023 wird die CO₂-Abgabe zwischen Vermietern und Mietern aufgeteilt. Der Anteil des Vermieters hängt von der energetischen Qualität des Gebäudes ab: Je schlechter das Gebäude gedämmt ist, desto höher fällt der Anteil des Vermieters an den CO₂-Kosten aus. Aus Sicht des Gesetzgebers sollen die Immobilieneigentümer dadurch motiviert werden, in energetische Sanierungsmaßnahmen sowie in klimafreundlichere Heizsysteme zu investieren. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und effiziente Technologien kann langfristig die Heizkosten senken und die Umwelt entlasten.

Foto: luengo_ua – stock.adobe.com

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