Steigende Gaspreise sorgen für einen regelrechten Boom bei Heizstrahlern und anderen elektrischen Heizgeräten. Warum das nicht die besten Alternativen zur Gasheizung sind, erfahren Sie im Tipp.
Strom als Energiequelle zu nutzen, ist ein Trend, der sich immer deutlicher abzeichnet – auch beim Heizen. Aufgrund der vorhergesagten Gasknappheit hat die Elektrifizierung im Wärmebereich 2022 noch mal einen Schub erhalten. Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sind aktuell insbesondere Heizstrahler oder andere elektrische Heizgeräte wie Radiatoren oder Heizlüfter beliebt. Doch diese sind nicht für einen dauerhaften Einsatz geeignet.
Für das erste halbe Jahr 2022 hat das Marktforschungsunternehmen GfK einen Verkauf von allein 600.000 Heizlüftern vermeldet. Aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs sind diese bei einem dauerhaften Betrieb allerdings äußerst problematisch: So warnen Verbände vor einem Blackout für den Fall, dass die gekauften Heizgeräte über einen längeren Zeitraum laufen.
Elektrische Direktheizungen nur bedingt einsetzbar
Ob Heizstrahler oder Heizlüfter– elektrische Direktheizungen haben eines gemeinsam: Sie laufen alle mit Strom und geben die Wärme direkt an den Raum ab, ohne diese zu speichern. Das bedeutet, nach dem Einschalten wird es im Raum sofort warm, aber genauso schnell sinkt auch die Raumtemperatur beim Ausschalten der elektrischen Heizung. Um als Ersatz für eine Gasheizung zu fungieren, müssten Heizstrahler, Heizlüfter oder den ganzen Tag in Betrieb sein. Und genau dafür sind diese nicht konzipiert. Auch aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen stellen elektrische Direktheizungen keine geeignete Dauerlösung dar: So verbraucht ein Heizlüfter mit einer Leistung von 2.000 Watt pro Stunde ca. zwei Kilowattstunden (kWh) Strom. Beim aktuellen Strompreis von durchschnittlich 0,37 Euro pro kWh entstehen so Kosten von 0,80 Euro pro Stunde. Aus diesem Grund sollten Sie Heizlüfter und andere elektrische Direktheizungen nur ausnahmsweise als Ergänzung im Notfall einsetzen.
Elektrische Direktheizungen als Ergänzung zu Gas
In einem überschaubaren Rahmen können elektrische Direktheizungen mögliche Ausfälle der Gasheizung überbrücken. Dann sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie Heizstrahler oder Heizlüfter nur dann einschalten, wenn sich Personen im Raum aufhalten und auch von der Wärme profitieren. Problematisch wird es dann, wenn bei Energieknappheit mehrere tausend Heizlüfter angeschaltet sind. Das führt nach Meinung von Experten zu einer Überlastung der Stromnetze und kann im Blackout enden.
Heizung optimieren und Gasverbrauch senken
Eine nachhaltigere Möglichkeit, den Verbrauch von Gas zu senken, besteht darin, Ihre Gasheizung zu optimieren. Das übernimmt ein Fachbetrieb, der einzelne Komponenten wie die Heizungspumpe oder Thermostatventile auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft und bei Bedarf durch neue austauscht. Die Heizungsoptimierung wird mit einem Zuschuss von 15 Prozent gefördert. Wie viel Heizenergie Sie durch die Heizungsoptimierung einsparen können, ermitteln Sie am besten mit unserem Optimierungsrechner. Beim Heizungscheck überprüft ein Fachbetrieb Ihre Heizung auf Schwachstellen. Ab Oktober 2022 ist dieser für Gasheizungen verpflichtend. Laut Seit Oktober 2022 gilt die neue Energiesparverordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Demnach muss bei Gasheizungen in den nächsten zwei Jahren ein Heizungscheck durchgeführt werden.
Alternativ können Sie eine Pelletheizung oder in einem einzelnen Raum einen Kaminofen einbauen lassen. Das macht unabhängiger von Gas- und Stromlieferungen.
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