Kennen Sie den Energieverbrauch Ihrer Heizung? Nein? Dann sollten Sie über einen Heizungs-Check nachdenken. Mit dem Prüfverfahren ermittelt ein Fachhandwerker zuverlässig, wo die Schwachstellen Ihrer Heizung liegen.
In Ihrer Heizung steckt mehr Einsparpotenzial als Sie denken. Denn auch wenn Ihre Heizung einwandfrei läuft, kann es sein, dass an der ein oder anderen Stelle Energiefresser sitzen, die Ihre Heizkosten unnötig in die Höhe treiben. Die üblichen Verdächtigen sind falsch eingestellte Heizungspumpen, überdimensionierte Heizkessel oder Heizungsventile. Ihr Heizsystem und alle damit verbundenen Geräte und Komponenten werden beim Heizungs-Check bewertet.
Effizienz ist messbar
Beim Heizungs-Check handelt es sich um ein genormtes Prüfverfahren (nach DIN EN 15378), mit dem eine Fachhandwerkerin oder Fachhandwerker Ihre Heizungsanlage energetisch begutachtet. Der Heizungs-Check wird häufig auch als Heizungs-Check 2.0. bezeichnet. Über Messungen und visuelle Begutachtungen wird die Technik und der Zustand sowie die Dimensionierung einzelner Bestandteile beurteilt. Mit einem Temperaturfühler kann beispielsweise überprüft werden, wie viel Wärme Ihr Heizkessel über die Oberfläche verliert. Wie effektiv Ihre Heizungsanlage im Betrieb arbeitet, beziehungsweise wie hoch der Brennwertnutzen ist, ermittelt der Experte über ein spezielles Messverfahren. Darüber hinaus wird vermerkt, ob Brennwerttechnik oder bereits erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen. Auch die Warmwasserbereitung, die Heizungspumpe und Heizungsventile kommen auf den Prüfstand. Insgesamt beinhaltet der Heizungs-Check 13 verschiedene Prüfschritte, die in der Regel innerhalb einer Stunde abgearbeitet werden können. Für jeden Schwachpunkt gibt es einen Minuspunkt. Je höher die Anzahl der Minuspunkte ist, desto umfangreicher fallen die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung aus und desto höher ist Ihr Einsparpotenzial.
Einsparpotenziale erkennen und nutzen
Die Ergebnisse des Prüfverfahrens werden in einer tabellarischen Form festgehalten. Daraus geht hervor, wie effizient Ihre Heizungsanalage arbeitet. Der Heizungs-Check dient dazu, energetische Mängel im Heizsystem aufzuzeigen. Ein Ergebnis kann beispielsweise sein, dass Ihr alter Heizkessel aus energetischen Gründen gegen ein modernes Gerät ausgetauscht werden muss. Dann erfahren Sie im Heizungs-Check, welche Wärmeerzeuger im Falle eines Austauschs infrage kommen und wie Sie dabei erneuerbare Energien nutzen können. Es liegt an Ihnen, welche von den Änderungsvorschlägen oder Optimierungen Sie angehen. Der Heizungs-Check verpflichtet Sie nicht zur Umsetzung und erfolgt auf freiwilliger Basis. Achtung! Der Heizungs-Check ist nicht mit der Heizungsprüfung zu verwechseln, die verpflichtend ist. Diese Pflicht besteht ausschließlich für Gebäudeeigentümer, die eine erdgasbetriebene Heizungsanlage in Betrieb haben. Das wurde 2022 in der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV) so festgelegt. Experten empfehlen, den Heizungs-Check als standardisiertes Verfahren durchführen zu lassen, da er einen optimalen Überblick über den Zustand der Anlage und Optimierungsempfehlungen gibt.
Optimierungsmaßnahmen laut Heizungs-Check
Wenn Sie effizient und kostengünstig heizen möchten, bietet es sich an, den Empfehlungen des Heizungs-Checks zu folgen. 15 Prozent Energie können Sie beispielsweise durch den Austausch alter Thermostatventile sparen. Ein großes Problem stellen alte Heizungspumpen dar, die im Gegensatz zu modernen Hocheffizienzpumpen, viel zu viel Energie verbrauchen. So können Sie durch den Austausch einer Heizungspumpe im Vergleich zu einem alten Modell bis zu 80 Prozent Energie einsparen. Im Rahmen der BEG-Förderung für Einzelmaßnahmen erstattet Ihnen der Staat 15 Prozent der Nettokosten für verschiedene Optimierungsmaßnahmen. Dazu gehören unter anderem der Austausch von Heizungspumpen, die Optimierung der Wärmepumpe oder der hydraulische Abgleich.
Wann steht ein Heizungs-Check an?
Unabhängig davon, welche Energieträger in Ihrem Energiesystem Haus zum Einsatz kommen, können Sie selbst einschätzen, ob bei Ihnen ein Heizungs-Check ansteht. Wenn Sie eine oder mehr der folgenden Fragen mit einem Ja beantworten, ist es Zeit für den Heizungs-Check:
- Ist Ihre Heizungsanlage älter als 15 Jahre?
- Hat Ihre Anlage erkennbare Komfortmängel?
- Macht Ihre Heizung störende Geräusche?
- Haben Sie bauliche Maßnahmen zur Energieeinsparung durchgeführt, aber die Heizungseinstellung nicht anpassen lassen?
- Werden die Heizflächen nur langsam warm oder Räume nicht gleichmäßig warm?
- Ist die Raumaufteilung geändert worden, sodass sich der Wärmebedarf verändert hat?
Weitere, wichtige Informationen finden Sie auch in unserer Broschüre „Der Heizungs-Check“, die Sie in unserem Servicebereich kostenfrei herunterladen können.