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Teil einer Wandheizung bei der Installation und geöffneter Wand zwischen zwei Fenstern.

Wandheizung

Unsichtbare Wärme

Wandheizung oder Fußbodenheizung? Im Artikel erfahren Sie alles über die Wandheizung, ihren Aufbau sowie Vor- und Nachteile – und wann diese sinnvoll ist. 

Wandheizung: Aufbau

Eine Wandheizung ist eine Form der Flächenheizung, die behagliche Strahlungswärme abgibt und für ein angenehmes Raumklima sorgt. Anders als bei herkömmlichen Heizkörpern wird die Wärme nicht punktuell, sondern gleichmäßig über eine große Fläche verteilt. Speziell ist die Wandheizung im Aufbau: Das System ist unsichtbar in der Wand verbaut.

Formen der Wandheizung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen: wassergeführten und elektrischen Wandheizungen. Die Wahl des Systems hängt von den baulichen Gegebenheiten und dem gewünschten Einsatzzweck ab. Ein Fachbetrieb kann bei der Planung und Umsetzung unterstützen. Unsere Handwerkersuche hilft bei der Wahl des richtigen Betriebs.

Wassergeführte Wandheizungen

Bei der wassergeführten Wandheizung zirkuliert warmes Wasser durch Rohre, die in der Wand verlegt sind. Dieses System wird an die zentrale Heizungsanlage angeschlossen und eignet sich ideal als Hauptheizsystem für ganze Gebäude, besonders in Kombination mit energieeffizienten Wärmeerzeugern wie einer Wärmepumpe.

Für die Installation von wassergeführten Systemen gibt es zwei gängige Bauweisen:

  • Nassbausystem: Die Heizrohre werden direkt auf der Rohwand befestigt und anschließend mit Putz (z. B. Gips-, Kalk- oder Lehmputz) überdeckt. Diese Methode bietet eine sehr gute Wärmeübertragung.
  • Trockenbausystem: Hier werden die Rohre in vorgefertigte Gipsfaser- oder Lehmbauplatten integriert. Diese Platten werden dann an der Wand montiert. Dieses System eignet sich hervorragend für die Nachrüstung im Altbau und den Holzbau.

Elektrische Wandheizung

Bei der elektrischen Wandheizung wird Wärme durch Strom erzeugt. Sie wird oft als flexible Zusatzheizung eingesetzt, beispielsweise im Badezimmer, im Hobbyraum oder in selten genutzten Bereichen. Die Installation ist einfacher, doch die Betriebskosten können je nach Strompreis höher ausfallen. Abhängig vom gewählten System erfolgt der Einbau der Wandheizung entweder bei Trockenbausystemen in die Ständerwand bzw. auf Wandprofile oder bei Nassbausystemen direkt in die Putzschicht.

Wann ist eine Wandheizung sinnvoll?

Der Einsatz einer Wandheizung ist an einige bauliche Voraussetzungen geknüpft.

Wandheizungen haben eine Vorlauftemperatur, die sehr niedrig ist, was sie besonders effizient in gut gedämmten Neubauten oder energetisch sanierten Altbauten macht. Sie sind ein perfekter Partner für erneuerbare Energiesysteme wie Wärmepumpen oder Solarthermie. In weniger gut gedämmten Gebäuden kann sie als Ergänzung zu bestehenden Heizkörpern dienen, um gezielt für mehr Behaglichkeit zu sorgen. Qualität und Sicherheit ist zu erkennen am Gütesiegel des Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF).

Wandheizung: Vorteile 

  • Hoher Komfort: Gleichmäßige, behagliche Strahlungswärme.
  • Energieeffizienz: Geringe Vorlauftemperaturen sparen Energie.
  • Gutes Raumklima: Weniger Staubaufwirbelung, ideal für Allergiker.
  • Unsichtbares Design: Keine Heizkörper stören die Raumgestaltung.
  • Kühlung im Sommer: Viele Systeme können im Sommer auch zur Raumkühlung verwendet werden.

Wandheizung: Nachteile

  • Träge Reaktion: Das Aufheizen und Abkühlen dauert länger als bei Heizkörpern.
  • Planungsaufwand: Die Position von Bildern, Regalen und Schränken muss im Voraus geplant werden, um die Heizflächen nicht zu verdecken oder die Rohre zu beschädigen. Zudem muss bei der Planung und Integration die erforderliche freie Fläche berücksichtig werden.
  • Kosten: Die Anschaffungskosten können höher sein als bei konventionellen Heizkörpern. Eine Prüfung, ob Fördermittel in Anspruch genommen werden können, lohnt sich.

Anforderungen an die Dämmung: Setzt einen guten Dämmstandard des Gebäudes voraus, um effizient zu arbeiten.

Für ein gutes Raumklima

Eine Wandheizung leistet mehr als nur das Erwärmen von Räumen – sie trägt auch aktiv zu einem gesunden und behaglichen Wohnklima bei. Die nachfolgenden Aspekte zeigen, wie Wandheizungen für Komfort, effiziente Temperierung und Wohlbefinden sorgen können.

Exkurs: Strahlungswärme bei verputzter Wandheizung und -kühlung

Wandheizungen arbeiten überwiegend mit Strahlungswärme. Im Gegensatz zu klassischer Konvektionswärme sorgt diese für ein besonders angenehmes, gleichmäßiges Raumklima. Die Wärme wird nicht einfach an die Raumluft abgegeben, sondern direkt an Wände, Möbel und Menschen im Raum. Dadurch wird ein behagliches Wohngefühl geschaffen und die Luftverwirbelung sowie Staubaufwirbelung minimiert. 

Kühlen mit der Wandheizung

Viele moderne Wandheizsysteme können Räume nicht nur effizient heizen, sondern auch sanft kühlen. Im Sommer wird dazu kaltes Wasser durch die Rohre geleitet und die Wand wirkt als große Kühlfläche – das sorgt für angenehme Temperaturen ohne störenden Luftzug. 

Gutes Team: Wandheizung und Lehmputz

Eine besonders gelungene Kombination ist die Wandheizung mit einem Lehmputz. Lehm besitzt hervorragende feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften und ergänzt die Vorzüge der Strahlungswärme optimal. Der Lehmputz nimmt überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bedarfsgerecht wieder ab, was das Wohnklima nachhaltig verbessert.

Häufige Fragen zu Wandheizungen

Ja, eine Kombination von Wandheizungen und herkömmlichen Heizkörpern ist technisch möglich. Dies kann besonders bei Teilsanierungen sinnvoll sein, wenn nicht das gesamte Haus umgerüstet werden soll. Da Wandheizungen mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten als Heizkörper, muss das System entsprechend angepasst werden, beispielsweise durch einen separaten Heizkreis. 

Beide Systeme basieren auf dem Prinzip der Flächenheizung, unterscheiden sich aber in Praxis und Kosten. Die Fußbodenheizung nutzt die gesamte Bodenfläche, ist besonders im Neubau einfach und wirtschaftlich zu installieren und sorgt für warme Füße durch Wärme von unten. Die Wandheizung bietet angenehme seitliche Wärme, erfordert jedoch freie Wandflächen und ist teurer im Einbau.

Ja, auch eine Wandheizung müssen Sie entlüften. Gelangt Luft ins System, mindert das die Wärmeleistung und erhöht den Verschleiß. Deshalb ist Entlüften wichtig, meist direkt über den Verteiler mit Entlüftungseinrichtung. Das sollte ein Fachbetrieb erledigen, da deutlich mehr Wasser und Luft im System sind als bei Heizkörpern.

Die benötigte Wandheizungsfläche richtet sich vor allem nach der für die Wandheizung geplanten Vorlauftemperatur und der Wärmedämmung des Gebäudes. In der Regel reichen etwa 20 bis 30 Prozent der Wohnfläche aus, bei modernen, gut gedämmten Neubauten kann der Anteil entsprechend geringer ausfallen. Eine detaillierte Beratung bietet ein Fachbetrieb. Über die Handwerkersuche finden Sie den für Sie passenden Ansprechpartner.

Möbel können grundsätzlich vor einer Wandheizung platziert werden, solange sie die Heizfläche nicht zu stark verdecken. Große, geschlossene Möbel wie Wohnwände oder Kleiderschränke behindern hingegen die Wärmeabgabe. Daher sollte eine Wandheizung stets in Abstimmung mit dem Raum- und Einrichtungskonzept geplant werden.

Bildnachweis: viega

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