Egal ob in Verbindung mit einem Brennwertkessel oder einer Feuerstätte – der Schornstein sorgt dafür, dass die beim Verbrennungsprozess entstehenden Abgase sicher nach außen gelangen. Was Sie beim Einbau beachten müssen und warum ein Schornstein auch in Passivhäusern sinnvoll sein kann, erfahren Sie in unserem Tipp.
Die grundsätzliche Aufgabe eines Schornsteins besteht darin, die Verbrennungsgase, die beim Erhitzen von festen oder flüssigen Brennstoffen entstehen, über ein Rohr oder einen Schacht ins Freie abzuführen. Durch den Druckunterschied zwischen der aufsteigenden Luft und der Außenluft entsteht eine Sogwirkung, sodass immer wieder frische Luft nachströmt und den Verbrennungsprozess am Laufen hält. Generell muss ein Schornstein auf die Rauchgasmenge, die auftretende Hitze und die Abgastemperaturen abgestimmt sein, damit er gut funktioniert und Sicherheit garantiert. Welcher Schornstein geeignet ist, hängt von der anzuschließenden Anlage ab.
Anforderungen und Vorschriften für Schornsteine
Wenn Sie zusätzlich zu Ihrer bestehenden Heizung einen Kamin einbauen möchten, sind die Voraussetzungen andere als beim Einbau einer neuen Heizungsanlage. Unabhängig davon, was Sie planen, sollten Sie die Schornsteinmontage oder Schornsteinsanierung bzw. das Nachrüsten einem Fachbetrieb überlassen. Das ist in Hinblick auf die Betriebssicherheit und die besonderen Vorschriften wichtig. Diese legen unter anderem fest, welche Minimalhöhe der Schornstein haben muss und wie groß der Abstand zum Nachbarhaus sein darf. Beim Einbau von einzelnen Komponenten wie beispielsweise dem Rauchrohr bzw. Ofenrohr bei einem Kamin spielt der Abstand zu angrenzenden Bauteilen und das Thema Brandsicherung eine wichtige Rolle. Vor Inbetriebnahme eines neu installierten Schornsteins oder Kamins müssen Sie diesen von einem Schornsteinfeger abnehmen lassen. Dieser kennt sich mit baulichen und gesetzlichen Richtlinien aus. Zu beachten sind unter anderem:
- die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV)
- die Landesbauordnungen
- die Normen für Abgasanlagen (DIN 18160)
Dreischalige Schornsteinsysteme für energieeffiziente Heizungsanlagen
Gemauerte, einschalige Schornsteine, wie sie üblicherweise im Altbau vorkommen, sind auf hohe Abgastemperaturen ausgelegt und für energiesparende Heiztechnik nicht besonders geeignet. Bei Heizungsanlagen mit niedrigen Abgastemperaturen, wie beispielsweise bei Brennwertkesseln, haben sich dreischalige Schornsteine etabliert. Das Besondere: Das Innenrohr ist mit einer Wärmedämmschicht ummantelt, die dafür sorgt, dass die Abgase nicht zu schnell abkühlen und kondensieren. Die Rohre bestehen aus säure-, rußbrand- und hitzebeständigen Materialien. Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Keramikschornstein: auch für den Anschluss von Festbrennstoffheizungen (Holz, Pellet) geeignet
- Edelstahlschornstein: robust und wasserundurchlässig
- Kunststoffschornstein: leicht zu montieren, günstig in der Anschaffung
Zur Verbesserung der Leistung kann in einigen Fällen eine Schornsteinverlängerung beitragen. Auch Schornsteinaufsätze wie beispielsweise eine Schornsteinhaube oder ein Rauchfang können helfen, um den Rauchabzug zu steigern. Sie schützen darüber hinaus vor Wind und Regen.
Moderne LAS- Schornsteine für Gebäude mit Wärmepumpe
Elektronisch betriebene Heizungsanlagen wie die Wärmepumpe ermöglichen ein Heizen ohne Schornstein. Wenn Sie diese mit Holzfeuerstätten kombinieren, können Sie zusätzlich Energie und Heizkosten sparen. In diesem Fall muss ein Schornsteinsystem eingebaut werden, das gewährleistet, dass die Feuerstätte raumluftunabhängig betrieben werden kann. Die Lösung ist ein Luft-Abgas-Schornstein, kurz LAS-Schornstein. Dieser lenkt die warmen Abgase und die Zuluft über zwei getrennte Rohre: das eine führt die Abgase nach außen, das andere saugt die Außenluft an. Durch diese Aufteilung ist der LAS-Schornstein auch für luftdicht gebaute Gebäude wie das Passivhaus geeignet. Der nachträgliche Einbau eines Schornsteins ist aufwändig, deswegen sollte ein Schornstein auch in Gebäuden, die mit einer Wärmepumpe beheizt werden, weiterhin mitgeplant werden, um die spätere Installation einer Feuerstätte zu ermöglichen.
Tipp: Wenn Sie mehr über Feuerstätten und Kamine erfahren wollen, nehmen Sie an unserem Ofenquiz teil. Dabei erhalten Sie wichtige Infos und testen gleichzeitig Ihr Wissen.
Bildnachweis: © Intelligent heizen/Thilo Ross