Ein regelmäßiger Blick auf den Heizungsverbrauch schützt vor teuren Überraschungen. Mieter unterstützt seit diesem Jahr die neue Heizkostenverordnung des Bundes. Sie verpflichtet Vermieter dazu, monatlich über die Kosten für Heizung und Warmwasser zu informieren. Wie sowohl Mieter als auch Eigenheimbesitzer beim Heizen sparen können, erfahren Sie in unseren News.
Auch im neuen Jahr gilt: Heizkosten senken lohnt sich. Die Novelle der Heizkostenverordnung vom 1. Dezember 2021 soll das insbesondere für Mieter ein Stück weit erleichtern. Die Bundesregierung verpflichtet darin Gebäudeeigentümer, seit 2022 ihre Mieter monatlich über deren Heizungsverbrauch zu informieren. Damit ist es ab sofort leichter, die Heizkosten im Auge zu behalten, gezielt Energie zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die Heizkosten pro Monat: Kontrolle leicht gemacht
Die monatliche Mitteilung soll helfen, sich regelmäßig mit den Heizungskosten zu beschäftigen und den eigenen Verbrauch entsprechend zu steuern. Denn – Hand aufs Herz – oft wird der Energieverbrauch erst dann ein Thema, wenn die jährliche Heizkostenabrechnung im Briefkasten oder Mail-Postfach landet. Dann allerdings ist es zu spät zum Sparen und der Ärger groß, wenn Nachzahlungen nötig werden. Wer dagegen schon das ganz Jahr über darauf achtet, richtig zu heizen, vermeidet eine saftige Betriebs- und Heizkostenabrechnung.
Damit Mieter nicht jeden Monat auf kryptische oder wenig aussagekräftige Verbrauchszahlen schauen müssen, hat das Umweltbundesamt einen Vorschlag für die übersichtliche Gestaltung der monatlichen Heizinformation veröffentlicht. Daran können sich Fachbetriebe für Messdienstleistungen beim Erstellen der Information orientieren. Auf einer DIN-A4-Seite sind darin Höhe und Entwicklung des Monatsverbrauchs für Heizung und Warmwasser erfasst. Außerdem bietet das Blatt die Möglichkeit eines Heizkostenvergleichs. Das heißt, Mieter können sehen, wie viel Energie sie im Vergleich zu anderen Haushalten im Gebäude verbrauchen. Dazu gibt es Tipps zum Energie sparen und eine Einschätzung über die Höhe der Heizkosten im jeweiligen Monat. Auch die Menge der CO2-Emissionen wird ausgewiesen. Gebäudeeigentümer können die monatliche Info über den Heizungsverbrauch per Post, Mail, im Web oder in einer App übermitteln.
Monatliche Information zu den Heizkosten nur bei Fernablesung
Sollten Sie als Mieter im Mehrfamilienhaus keine solche Information erhalten, kann es daran liegen, dass in Ihrer Wohnung an den Heizkörpern noch keine fernablesbaren Wärmemengenzähler installiert sind. Die Informationspflicht besteht nur, wenn sogenannte Smart Meter vorhanden sind. Der Einbau der intelligenten Messgeräte, die das Ablesen vor Ort überflüssig machen, ist erst seit Inkrafttreten der neuen Heizkostenverordnung verpflichtend. Vorher installierte Wärme- und Wasserzähler müssen allerdings bis Ende 2026 nachgerüstet bzw. ersetzt werden.
Sie bekommen für Ihre Mietwohnung noch keine monatliche Info oder wohnen in einem Einfamilienhaus? Auch dann können Sie mehr über Ihr Einsparpotenzial beim Heizen erfahren, zum Beispiel über den Heizkostenrechner. Das Online-Tool prüft anhand der jährlichen Heizkostenabrechnung Ihren Verbrauch und vergleicht diesen mit dem Heizspiegel, also den Heizkosten im Durchschnitt bundesweit oder in der Region. Mit dem Ergebnis erhalten Sie auch Tipps zum Heizkosten sparen.
Was tun mit dem Wissen über Ihren Heizungsverbrauch?
Über den Verbrauch informiert zu sein, ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, was Sie als Mieter oder Hausbesitzer mit den Informationen anfangen. Oft machen schon kleine Veränderungen im Verhalten einen erstaunlichen Unterschied bei den Heizkosten. Allein die Temperatur in Ihren Räumen etwas zu senken, spart Energie – und zwar rund 6 Prozent je Grad. In Zimmern, in denen Sie sich weniger aufhalten, etwa dem Flur oder dem Schlafzimmer, reichen meist niedrigere Temperaturen. Auskühlen lassen sollten Sie Räume aber nicht, das Wiederaufheizen verbraucht sehr viel Energie. Achten Sie auch darauf, die Ventile am Heizkörper nicht auf die höchste Stufe zu stellen. Der Raum wird dadurch nicht schneller warm, dafür aber meist wärmer als nötig. Noch ein Tipp: Mit programmierbaren Thermostaten können Sie die gewünschte Temperatur je Raum individuell und passgenau einstellen. Diese dürfen auch Mieter einbauen, solange sie die ursprünglich installierten Thermostate aufheben, um die Wohnung beim Auszug wieder im Originalzustand abzugeben.
Heizkosten sparen im Einfamilienhaus – da geht noch mehr
Als Besitzer eines Eigenheims haben Sie beim Thema Heizungsverbrauch einen noch größeren Spielraum als bei einer Mietwohnung. Unabhängig davon, ob eine Ölheizung, Gasheizung oder Wärmepumpe in Ihrem Wohnhaus installiert ist, können Sie den jährlichen Energieverbrauch und damit die Heizkosten oft erheblich senken. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Alter und der Zustand des vorhandenen Heizsystems. Bei einer neueren Heizung kann es schon helfen, an einigen wenigen Rädchen zu drehen, um Energie zu sparen. Fachbetriebe sprechen hierbei von einer Heizungsoptimierung. Dazu zählt zum Beispiel der Einbau einer modernen Heizungspumpe oder von Smart-Home-Systemen. Nutzen Sie dabei auch die staatliche Förderung fürs „Tunen“ der Heizung.
Ist Ihre Heizung schon seit mindestens 15 Jahren in Betrieb, ist in der Regel der Umstieg auf eine neue Heizung sinnvoll. Nur so können Sie effektiv und langfristig die Heizkosten reduzieren. Ein neues Gerät, das erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Umweltwärme nutzt, senkt den jährlichen Heizungsverbrauch und die CO2-Emissionen um ein Vielfaches. Für die Investition in ein zukunftsfähiges Heizsystem stellt der Staat attraktive Fördermittel bereit. Unser Online-Tool „Intelligent fördern“ verhilft Ihnen zu einem ersten Überblick über eine mögliche Förderung für die Heizung. Planen Sie eine Sanierung frühzeitig und in enger Absprache mit einem Fachbetrieb Ihres Vertrauens. Dann profitieren Sie schon bald von geringeren Heizkosten in Ihrem Zuhause.
Bildnachweis: © Intelligent heizen/Thilo Ross