Auch Mehrfamilienhäuser profitieren von neuen Heizungsanlagen. Doch wenn die Wohnungen verschiedenen Eigentümern gehören, ist vor der Sanierung eine Abstimmung notwendig. Wir zeigen die wichtigsten Argumente auf, die für eine Modernisierung sprechen.
Auch Mehrfamilienhäuser profitieren von neuen Heizungsanlagen. Doch wenn die Wohnungen verschiedenen Eigentümern gehören, ist vor der Sanierung eine Abstimmung notwendig. Wir zeigen die wichtigsten Argumente auf, die für eine Modernisierung sprechen.
Bei Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) handelt es sich um eine Gruppe von Eigentümern, denen Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus gehören. Die Kosten für den Erhalt gemeinsam genutzter Gebäudeteile, wie beispielsweise die Heizungsanlage, werden entsprechend untereinander aufgeteilt. Geht eine Heizung kaputt, entscheidet die WEG mit einfacher Mehrheit darüber, ob sie repariert wird oder gleich ganz gegen eine effizientere Anlage ausgetauscht werden soll.
Zuschuss für Beratung und Energie sparen
Selbst wenn die Heizung noch funktioniert, ist eine Modernisierung oft sinnvoll. Der erste Schritt besteht in der Bestandsaufnahme durch einen Experten. Zuschüsse erleichtern diesen Schritt: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt die Vor-Ort-Beratung von WEG, von den Beratungskosten werden bis zu 60 % bzw. max. 1.100 € übernommen. Zusätzlich gibt es bis zu 500 €, damit ein Experte die Analyse vor der WEG präsentiert.
Der Staat begünstigt neben der Beratung auch die Heizungssanierung selbst: Die staatseigene KfW bietet zwei Möglichkeiten der Unterstützung für die energetische Sanierung von WEG. Beim „Investitionszuschuss Energieeffizient Sanieren“ beispielsweise sind pro Wohneinheit bis zu 30.000 € Zuschuss möglich. Die Fachplanung und qualifizierte Baubegleitung fördert die Bank mit bis zu 4.000 €.
Doch damit es zu dieser externen Unterstützung für die Sanierung kommt, müssen innerhalb der Wohnungseigentümergemeinschaft drei Viertel aller stimmberechtigten Wohnungseigentümer zustimmen. Außerdem muss diesen Befürwortern mehr als die Hälfte aller Wohnungen gehören. Damit eine funktionierende Heizungsanlage also saniert werden kann, ist Überzeugungsarbeit nötig.
Durch Sanierung besser verkaufen und vermieten
Wird das Gebäude mehrheitlich von den Eigentümern selbst bewohnt, dürften diese in der Regel selbst ein großes Interesse daran haben, durch eine moderne Heizungsanlage ihre laufenden Energiekosten niedrig zu halten: Denn mit aktuellen Modellen lässt bis zu 40 % an Energie einsparen. Wenn die Heizkosten hingegen von Mietern getragen werden, dürfte die Bereitschaft der Eigentümer für Investitionen in eine neue Heizungsanlage geringer sein. Anders sieht es in Regionen mit entspanntem Wohnungsmarkt aus: Hier sind für Mieter auch die monatlichen Energiekosten ein Entscheidungsfaktor.
Wer sein Eigentum modernisiert, macht es außerdem auch für künftige Kaufinteressenten wertvoller. In Gegenden mit sanierten Mehrfamilienhäusern dürfte es schwer sein, ein Gebäude auf dem technischen Stand der 1980er zu einem zufriedenstellenden Preis zu verkaufen. Hinzu kommt, dass Verkäufer und Vermieter die zentralen Eckdaten des Energieausweises bereits in der Immobilienanzeige nennen und diesen sogar dem Mieter bzw. Käufer vorlegen müssen.