Mit Wasser aus Dusche und Waschmaschine heizen – das geht! Entsprechende Anlagen können zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, Hotels oder Krankenhäusern Heizkosten sparen, indem sie einen großen Teil der benötigten Wärme aus dem Abwasser gewinnen. Wie das in Kombination mit einer Wärmepumpe funktioniert, erklärt unser Tipp.
Mit Wasser aus Dusche und Waschmaschine heizen – das geht! Entsprechende Anlagen können zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, Hotels oder Krankenhäusern Heizkosten sparen, indem sie einen großen Teil der benötigten Wärme aus dem Abwasser gewinnen. Wie das in Kombination mit einer Wärmepumpe funktioniert, erklärt unser Tipp.
Noch sind Anlagen zur Abwasserwärmenutzung in Deutschland relativ wenig verbreitet. Das liegt auch daran, dass es bisher keine adäquate technische Lösung gab, um dem Geruch und der Verschmutzung zu begegnen. Doch durch den technischen Fortschritt hat sich das geändert. Für Einfamilienhäuser lohnt sich eine solche Anlage in der Regel allerdings nicht, da in einzelnen Haushalten nicht kontinuierlich große Mengen Abwasser anfallen.
So funktioniert eine Wärmerückgewinnungsanlage
Die beiden zentralen Komponenten einer Anlage zur Abwasserwärmenutzung sind ein Wärmetauscher und eine Wärmepumpe. Das Prinzip der Anlage basiert darauf, dem Abwasser Energie zu entziehen, also während das Badewannen-, Dusch- und Waschmaschinenwasser durch das Abwasserrohr rauscht. Dies geschieht durch einen Wärmetauscher, der fest im Abwasserrohr installiert ist. Er überträgt die Wärme des Abwassers auf ein reines Trägermedium – in diesem Fall sauberes Wasser.
In dieser Form gelangt die entzogene Wärme zu einer Wärmepumpe, die für das Funktionieren dieser Wärmerückgewinnungssysteme unverzichtbar ist. Denn wenn das Abwasser das Gebäude verlässt, ist seine Temperatur zwar noch relativ hoch: Über das Jahr hinweg betrachtet sind es immerhin noch zwischen 10 und 20 °C. Doch zum Heizen und Duschen reicht die Temperatur noch nicht aus.
Eine Wärmepumpe vervielfacht Energie
Das warme Frischwasser erwärmt das Kühlmittel der Wärmepumpe und der entstehende Dampf wird vom Kompressor des Geräts verdichtet. Durch den dadurch entstehenden Druck wird das Kühlmittel noch wärmer. Die insgesamt erzeugte Wärme wird an das Heizwasser übertragen und gelangt so in den Heizkreislauf.
Hat das Kühlmittel seine Energie abgegeben, kühlt es wieder ab und der Kreislauf beginnt von neuem. Aus der zugeführten Energie gewinnt eine Wärmepumpe das Drei- bis Vierfache an Wärme. Auf diese Weise entstehen Temperaturen von bis zu 70 °C.
Umgekehrt lassen sich Wärmerückgewinnungsanlagen auch dazu verwenden, Gebäude zu kühlen. Dann übernimmt die Wärmepumpe die Kühlung. Besonders gut funktioniert die Kühlung zum Beispiel mit Sole/Wasser-Wärmepumpen, die mit Erdsonden ausgestattet sind. Die Wärme wird über das Abwasser abtransportiert.
Das Beispiel der Abwasserwärmenutzung zeigt, wie vielfältig sich Wärmepumpen einsetzen lassen. Wie Sie mit dieser Technologie auch im Einfamilienhaus heizen und kühlen können, erfahren Sie in unserer Broschüre zum Thema.