Loading... logo
Ein Bauarbeiter arbeitet auf einem Gerüst vor einem Haus.

Energetische Sanierung

In einem Rutsch

Mit einer Komplettsanierung bringen Sie Ihr altes Haus schlagartig auf einen neuen energetischen Stand: Gebäudehülle dämmen, Fenster abdichten, das Heizsystem erneuern und eine Lüftungsanlage einbauen – einzelne Maßnahmen erfolgen in diesem Fall in einem Zug.

Worauf ist bei der energetischen Sanierung zu achten?

Mit einer Komplettsanierung machen Sie Ihr Haus energetisch fit für die Zukunft.

  • Gesetzliche Pflichten zur energetischen Sanierung sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. 
  • Wenn Sie den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) nutzen, gibt es zusätzlich einen Förderbonus.

Warum Komplettsanierung und Modernisierung?

Ein altes Haus energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, zahlt sich aus. Wenn Sie über die finanziellen Mittel verfügen, sollten Sie eine Komplettsanierung angehen. 

Langfristige Einsparungen und Perspektiven

18,6 Millionen Wohngebäude stehen in Deutschland. Ungefähr zwei Drittel von ihnen stammen aus der Zeit vor 1979. Weil Energieeffizienz zu der Zeit noch nicht relevant war, gibt es eine Menge zu verbessern. Wenn Sie in einem Bestandsgebäude wohnen, haben Sie viele Möglichkeiten, aus dem Altbau durch eine Komplettsanierung energetisch das Beste herauszuholen.

Ein Handwerker mißt in einem Heizungskeller mit einem Metermaß die Länge von Rohren.

Zur energetischen Sanierung verpflichtet 

Gesetzlich vorgeschrieben ist die energetische Sanierung bzw. die Komplettsanierung bei Bestandsgebäuden nicht. Es gibt aber einzelne Maßnahmen, die verbindlich sind, wie beispielsweise die Austauschpflicht für Öl- oder Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind. Auch beim Dämmen des Daches sind Sie verpflichtet, nachzurüsten – vorausgesetzt Sie haben das Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft oder geerbt. Seit 2023 gilt in einigen Bundesländern außerdem die Solarpflicht: Demnach muss bei Sanierungen und im Neubau ein Teil der Dachfläche mit Photovoltaik ausgestattet werden. Vorschriften zur Sanierung sind im GEG festgehalten. Informieren Sie sich über die Gesetzeslage und erfahren Sie, welchen Spielraum Sie haben.

Infografik zur Wertsteigerung von Immobilien

Ein Haus mit einem hohen Energiebedarf zu sanieren, verbessert nicht nur die Energiebilanz Ihres Hauses, es steigert auch den Wert Ihrer Immobilie. So sind in einem energetisch sanierten Haus die Heizkosten erheblich niedriger und der Wohnkomfort deutlich besser. Wichtige Informationen zur Energiebilanz werden im Energieausweis dokumentiert, der beim Verkauf des Hauses eine entscheidende Rolle spielt.

Die gute Nachricht: Sie müssen die Kosten für eine energetische Sanierung nicht allein tragen. Zumindest nicht komplett. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert zum Beispiel den Austausch einer fossilen Heizung mit 30 Prozent. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihr Gebäude künftig nur noch mit erneuerbaren Energien beheizen. Weitere Informationen erhalten Sie auf unseren Förderseiten.

Ein junges Paar sitzt auf der Treppe in einem Haus, das gerade renoviert wird.

Schritt-für-Schritt-Sanierung

Mit einzelnen Maßnahmen können Sie viel bewegen. Ob neue Heizung oder eine bessere Dämmung – die wesentlichen Schritte werden im individuellen Sanierungsfahrplan festgehalten.

Mehr erfahren

Sanierungsmaßnahmen für mehr Energieeffizienz  – was ist das genau?

Gerade im Altbau führen Sanierungsmaßnahmen im Rahmen einer Komplettsanierung zu spürbaren Effekten. Einen detaillierten Überblick bietet der individuelle Sanierungsfahrplan.

Drei Frauen sitzen an einem Tisch mit Bauplänen und einem Laptop. Die eine Frau zeigt etwas auf dem Laptop.

Das Wesentliche im Blick – der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)

Bei der energetischen Sanierung versetzen Sie Ihr Haus in Form einer Komplettsanierung in einen besseren energetischen Gesamtzustand. Bevor es losgeht, wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, der den energetischen Zustand Ihres Gebäudes festhält und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigt. Dazu brauchen Sie die Unterstützung einer Expertin oder eines Experten im Bereich der Energieberatung. Ein gründlicher Check des Gebäudes gibt Aufschluss über die Investitionskosten für die Maßnahmen und die Instandhaltungskosten ebenso wie über die Förderung. 

Der individuelle Sanierungsfahrplan wird darüber hinaus gefördert: Den iSFP-Bonus von 5 Prozent erhalten Sie für Maßnahmen an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und der Heizungsoptimierung. Für den Heizungstausch gilt dieser nicht.

Mögliche Sanierungsmaßnahmen

  • Heizung
    Wenn Sie mit Öl oder Gas heizen, sollten Sie sich nach Alternativen umschauen: Sie können mit erneuerbaren Energien nachrüsten oder sich für ein neues Heizsystem entscheiden. 
  • Lüftungsanlage
    Das perfekte Raumklima erhalten Sie mit einer Lüftungsanlage – oder noch besser: einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie wärmt kalte Luft von draußen vor und Sie sparen Heizkosten.
  • Photovoltaik
    Mit einer Photovoltaik-Anlage geht eine Menge: Sie können damit Ihre elektrische Heizung bedienen oder den selbst erzeugten Strom für Waschmaschine oder Elektroauto nutzen.
  • Solarthermie
    Eine Solarthermie-Anlage können Sie für die Warmwasserbereitung nutzen und so Ihre Kosten senken. Die Anlage lässt sich außerdem sehr gut mit allen Heizsystemen kombinieren. 
  • Dämmung
    Eine gute Dämmung ist aus vielen Gründen wertvoll. Mit einer Dämmung des Daches können Sie 20 bis 30 Prozent Heizenergie sparen. Auch die Fassaden- und Kellerdämmung sind wichtig.  
  • Fenster erneuern und Sonnenschutz
    Bis zu 20 Prozent der Raumwärme geht bei alten Fenstern verloren. Wenn Sie zudem einen Sonnenschutz einplanen, profitieren Sie im Sommer davon, dass das Gebäude sich nicht zu sehr aufheizt.

Tipps vom Experten

Was Sie über die Planung und Umsetzung einer energetischen Sanierung wissen sollten, finden Sie in der folgenden Checkliste – von unserem Fachhandwerker zusammengestellt. 

Vorgehen bei der energetischen Sanierung

  • Eine Energieberaterin oder Energieberater erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan.
  • Bei der Umsetzung muss nicht zwingend der Austausch der Heizung (Wärmeerzeuger) an erster Stelle stehen.
  • Wenn zuerst die Fenster abgedichtet werden und die Fassade gedämmt ist, kann die Heizungsanlage – beispielsweise eine Wärmepumpe – von Beginn an mit Blick auf den Einsatz im luftdichten Gebäude dimensioniert werden.
  • Beim Tausch der Heizung muss immer auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden.

  • Für den Einbau von Lüftungsanlagen sollte ausreichend Platz eingeplant und die Schächte bereits angelegt werden (dezentrale Zufuhr, zentrale Abfuhr).
  • Heizkörper und Thermostate sollten angepasst und optimiert werden.
  • Rohrleitungen sollten gedämmt werden.

Allgemeine Hinweise

  • Bei der Modernisierung sollten mitunter längere Lieferzeiten eingeplant werden.
  • Ist Ihre Heizung 15 Jahre in Betrieb, sollten Sie über eine Erneuerung nachdenken.
  • Fördermittel gibt es bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Beispiel Systemkombination: Wärmepumpe + Photovoltaik-Anlage

  • Eine moderne Wärmepumpe kann Ihre alte Öl- oder Gasheizung ersetzen.
  • Mit einer PV-Anlage können Sie den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe selbst erzeugen.

Häufige Fragen

Wenn Sie Ihr Haus zum Effizienzhaus sanieren wollen, können Sie bei der KfW den Kredit 261 beantragen. Zudem können Sie einen Tilgungszuschuss zwischen 5 und 25 Prozent erhalten. Je höher die Effizienzstufe ist, desto höher fällt der Tilgungszuschuss aus.

Wenn Sie eine Bestandsimmobilie kaufen, sind Sie seit November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) dazu verpflichtet, das Gebäude zu sanieren. Dieser Pflicht müssen Sie innerhalb von zwei Jahren nach dem Einzug nachkommen. Folgende Maßnahmen müssen Sie mindestens umsetzen:

  • Dach oder Dachboden dämmen,
  • Alte Heizung austauschen,
  • Rohre dämmen.

Der beste Ansprechperson für eine energetische Sanierung ist eine Energieberaterin oder ein Energieberater, die Sie zum Beispiel über die Verbraucherzentrale oder die Deutsche-Energie-Agentur (dena) finden. Wenn Sie vorhaben, Fördermittel von der KfW zu nutzen, können Sie sich auch gleich dort an eine Expertin oder einen Experten wenden.

Bildnachweise: © iStock / Nes, VdZ, iStock / MangoStar_Studio

To top