Themen im Überblick
Worauf ist bei der energetischen Sanierung zu achten?
Mit einer Komplettsanierung machen Sie Ihr Haus energetisch fit für die Zukunft.
- Gesetzliche Pflichten zur energetischen Sanierung sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt.
- Wenn Sie den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) nutzen, gibt es zusätzlich einen Förderbonus.
Warum Komplettsanierung und Modernisierung?
Ein altes Haus energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, zahlt sich aus. Wenn Sie über die finanziellen Mittel verfügen, sollten Sie eine Komplettsanierung angehen.
Zur energetischen Sanierung verpflichtet
Gesetzlich vorgeschrieben ist die energetische Sanierung bzw. die Komplettsanierung bei Bestandsgebäuden nicht. Es gibt aber einzelne Maßnahmen, die verbindlich sind, wie beispielsweise die Austauschpflicht für Öl- oder Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind. Auch beim Dämmen des Daches sind Sie verpflichtet, nachzurüsten – vorausgesetzt Sie haben das Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft oder geerbt. Seit 2023 gilt in einigen Bundesländern außerdem die Solarpflicht: Demnach muss bei Sanierungen und im Neubau ein Teil der Dachfläche mit Photovoltaik ausgestattet werden. Vorschriften zur Sanierung sind im GEG festgehalten. Informieren Sie sich über die Gesetzeslage und erfahren Sie, welchen Spielraum Sie haben.
Ein Haus mit einem hohen Energiebedarf zu sanieren, verbessert nicht nur die Energiebilanz Ihres Hauses, es steigert auch den Wert Ihrer Immobilie. So sind in einem energetisch sanierten Haus die Heizkosten erheblich niedriger und der Wohnkomfort deutlich besser. Wichtige Informationen zur Energiebilanz werden im Energieausweis dokumentiert, der beim Verkauf des Hauses eine entscheidende Rolle spielt.
Die gute Nachricht: Sie müssen die Kosten für eine energetische Sanierung nicht allein tragen. Zumindest nicht komplett. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert zum Beispiel den Austausch einer fossilen Heizung mit 30 Prozent. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihr Gebäude künftig nur noch mit erneuerbaren Energien beheizen. Weitere Informationen erhalten Sie auf unseren Förderseiten.
Schritt-für-Schritt-Sanierung
Mit einzelnen Maßnahmen können Sie viel bewegen. Ob neue Heizung oder eine bessere Dämmung – die wesentlichen Schritte werden im individuellen Sanierungsfahrplan festgehalten.
Sanierungsmaßnahmen für mehr Energieeffizienz – was ist das genau?
Gerade im Altbau führen Sanierungsmaßnahmen im Rahmen einer Komplettsanierung zu spürbaren Effekten. Einen detaillierten Überblick bietet der individuelle Sanierungsfahrplan.
Das Wesentliche im Blick – der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)
Bei der energetischen Sanierung versetzen Sie Ihr Haus in Form einer Komplettsanierung in einen besseren energetischen Gesamtzustand. Bevor es losgeht, wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, der den energetischen Zustand Ihres Gebäudes festhält und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigt. Dazu brauchen Sie die Unterstützung einer Expertin oder eines Experten im Bereich der Energieberatung. Ein gründlicher Check des Gebäudes gibt Aufschluss über die Investitionskosten für die Maßnahmen und die Instandhaltungskosten ebenso wie über die Förderung.
Der individuelle Sanierungsfahrplan wird darüber hinaus gefördert: Den iSFP-Bonus von 5 Prozent erhalten Sie für Maßnahmen an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und der Heizungsoptimierung. Für den Heizungstausch gilt dieser nicht.
Tipps vom Experten
Was Sie über die Planung und Umsetzung einer energetischen Sanierung wissen sollten, finden Sie in der folgenden Checkliste – von unserem Fachhandwerker zusammengestellt.
Vorgehen bei der energetischen Sanierung
- Eine Energieberaterin oder Energieberater erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan.
- Bei der Umsetzung muss nicht zwingend der Austausch der Heizung (Wärmeerzeuger) an erster Stelle stehen.
- Wenn zuerst die Fenster abgedichtet werden und die Fassade gedämmt ist, kann die Heizungsanlage – beispielsweise eine Wärmepumpe – von Beginn an mit Blick auf den Einsatz im luftdichten Gebäude dimensioniert werden.
- Beim Tausch der Heizung muss immer auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden.
- Für den Einbau von Lüftungsanlagen sollte ausreichend Platz eingeplant und die Schächte bereits angelegt werden (dezentrale Zufuhr, zentrale Abfuhr).
- Heizkörper und Thermostate sollten angepasst und optimiert werden.
- Rohrleitungen sollten gedämmt werden.
Allgemeine Hinweise
- Bei der Modernisierung sollten mitunter längere Lieferzeiten eingeplant werden.
- Ist Ihre Heizung 15 Jahre in Betrieb, sollten Sie über eine Erneuerung nachdenken.
- Fördermittel gibt es bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Beispiel Systemkombination: Wärmepumpe + Photovoltaik-Anlage
- Eine moderne Wärmepumpe kann Ihre alte Öl- oder Gasheizung ersetzen.
- Mit einer PV-Anlage können Sie den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe selbst erzeugen.
Häufige Fragen
Wenn Sie Ihr Haus zum Effizienzhaus sanieren wollen, können Sie bei der KfW den Kredit 261 beantragen. Zudem können Sie einen Tilgungszuschuss zwischen 5 und 25 Prozent erhalten. Je höher die Effizienzstufe ist, desto höher fällt der Tilgungszuschuss aus.
Wenn Sie eine Bestandsimmobilie kaufen, sind Sie seit November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) dazu verpflichtet, das Gebäude zu sanieren. Dieser Pflicht müssen Sie innerhalb von zwei Jahren nach dem Einzug nachkommen. Folgende Maßnahmen müssen Sie mindestens umsetzen:
- Dach oder Dachboden dämmen,
- Alte Heizung austauschen,
- Rohre dämmen.
Der beste Ansprechperson für eine energetische Sanierung ist eine Energieberaterin oder ein Energieberater, die Sie zum Beispiel über die Verbraucherzentrale oder die Deutsche-Energie-Agentur (dena) finden. Wenn Sie vorhaben, Fördermittel von der KfW zu nutzen, können Sie sich auch gleich dort an eine Expertin oder einen Experten wenden.
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