Wenn Sie Ihr Haus energetisch modernisieren möchten, hilft Ihnen ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser wird von Energieberaterinnen und -beratern erstellt und zeigt auf, wie Sie Ihr Haus und speziell auch Ihre Heizung modernisieren können.
Mit einer energetischen Sanierung leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn Sie sparen Energie und reduzieren Ihre CO2-Emissionen. Welche Maßnahmen zur Modernisierung sinnvoll sind, hängt davon ab, in welchem energetischen Zustand sich Ihr Haus befindet. Wenn Sie beispielsweise noch mit Öl heizen, kann der Wechsel auf eine klimafreundlichere Heizung anstehen. Im Rahmen einer Energieberatung werden mögliche Sanierungsmaßnahmen in einem individuellen Sanierungsfahrplan (kurz iSFP) – einem Instrument der Energieberatung – festgehalten. Der iSFP besteht aus den zwei Dokumenten: „Mein Sanierungsfahrplan“ und „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“.
Energetische Sanierung: gut strukturiert zum optimalen Ergebnis
Die energetische Sanierung eines Hauses besteht in der Regel aus vielen einzelnen Maßnahmen: von einer Nachrüstung mit Solarthermie oder der Nutzung von Photovoltaik bis hin zum Austausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung. Auch der Einbau neuer Fenster und eine neue Fassadendämmung tragen dazu bei, die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern.
Um ein optimales Ergebnis bei der energetischen Sanierung zu erzielen, ist entscheidend, dass die einzelnen Schritte gut aufeinander abgestimmt sind. Sie können eine Komplettsanierung vornehmen oder über einen längeren Zeitraum verteilt – also in einer Schritt-für-Schritt-Sanierung – einzelne Maßnahmen umsetzen. Das ist Ihre Entscheidung und hängt nicht zuletzt von Ihrem Budget ab.
Während der Energieberatung legen Sie die Marschroute und die einzelnen Bausteine fest, um das Maximum an Effizienz aus Ihrem Haus herauszuholen. Dabei kann es sinnvoll sein, erst mit der Gebäudehülle zu beginnen und sich dann erst der Heiztechnik zuzuwenden. Eine Wärmepumpe kann z.B. besser dimensioniert werden, wenn zuvor die Fassade gedämmt wurde.
Ziele des individuellen Sanierungsfahrplans
Die Energieberatung zeigt auf, wie Sie den Energiebedarf Ihres Hauses deutlich reduzieren können, um so langfristig die hohen energetischen Standards des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen zu können. In die Betrachtung müssen alle Bauteile einbezogen werden, die den Anforderungen des GEG nicht entsprechen. Bei der Heizungstechnik werden vor allem Anlagen in den Blick genommen, die älter als zehn Jahre sind. Aber auch bei moderneren Anlagen sind Sanierungsvorschläge sinnvoll – vor allem mit Blick auf eine langfristige Nutzung.
Wenn Sie bislang keine erneuerbaren Energien nutzen, erhalten Sie Vorschläge, wie Sie diese künftig in Ihre Wärmeversorgung integrieren können. Alle im iSFP festgehaltenen Vorschläge dienen dazu, Ihr Haus durch eine umfassende Sanierung auf ein besseres energetisches Niveau zu heben, wie beispielsweise auf Effizienzhausniveau, das von der Bundesförderung für Gebäude (BEG) gefördert wird. Achtung: Der iSFP ersetzt nicht die Fach- oder Werkplanung einer Architektin oder eines Architekten.
Der iSFP bietet Ihnen vielmehr einen Überblick über sinnvolle Sanierungsmaßnahmen, die möglichen Kosten und die zeitliche Reihenfolge, in der diese vorzunehmen sind. Sie sind nicht dazu verpflichtet, die vorgeschlagenen Maßnahmen zur energetischen Sanierung umzusetzen. Sie können selbst entscheiden, ob, wann und wie Sie die Vorschläge umsetzen.
Ablauf des individuellen Sanierungsfahrplans
Der iSFP wird in folgenden Schritten mit einer Energieberaterin bzw. einem Energieberater erarbeitet:
- Beratungsgespräch vor Ort mit Aufnahme aller wesentlichen Daten
- Energetische Bilanzierung des Istzustandes
- Bewertung der einzelnen Gebäudekomponenten
- Bewertung des Gesamtgebäudes aus primärenergetischer Sicht
- Entwicklung von Sanierungsvorschlägen
- Abstimmung der Sanierungsvorschläge
- Ausarbeitung des finalen individuellen Sanierungsfahrplans
- Übergabe des individuellen Sanierungsfahrplans mit anschaulicher Darstellung
- farbliche Visualisierung der angestrebten Verbesserungen
- Anzeigen von zusätzlichen Vorteilen und Effekten
- Erläuterung des individuellen Sanierungsfahrplans
- abschließendes Gespräch mit Fazit und Empfehlung
Förderung durch das BAFA
Auch für den Bezug von Fördermitteln ist ein iSFP wichtig: So fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Energieberatungen nur dann, wenn ein Plan erstellt wird. Die gute Nachricht ist: In diesem Fall werden die förderfähigen Kosten der Energieberatung zu 80 Prozent übernommen. Außerdem können Sie vom iSFP-Bonus von fünf Prozent profitieren. Diesen Zuschuss zu den Fördergeldern erhalten Sie beispielsweise bei Maßnahmen wie einer neuen Heizung oder Lüftung. Den Antrag beim BAFA stellt die Energieberaterin bzw. der Energieberater. Zu den Fördervoraussetzungen berücksichtigen Sie auch die Hinweise auf der BAFA-Website.
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