Die Energiewende verlangt nach klimafreundlichen, effizienten Heizsystemen. Neue Technologien und Förderangebote machen es leichter, die Modernisierung der alten Heizung in Angriff zu nehmen. Was moderne Heizungstechnik leistet und warum es sich lohnt, darin zu investieren, erfahren Sie in unserem Tipp.
In Deutschland entfallen etwa 85 Prozent des Energieverbrauchs in privaten Haushalten aufs Heizen und die Aufbereitung von warmem Wasser, gleichzeitig ist mehr als jede zweite Heizung technisch veraltet. Mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 besteht also nach wie vor Handlungsbedarf. Die gute Nachricht: Sie können an verschiedenen Stellschrauben drehen, um die Effizienz Ihrer Heizung zu steigern. War es früher üblich, auf einen Energieträger zu setzen, können Sie dank moderner Technik auch verschiedene Energieträger miteinander kombinieren.
Vielfältig und gut kombinierbar
Es muss nicht immer gleich der komplette Umstieg auf erneuerbare Energieträger sein. Sie können auch in kleineren Schritten loslegen und damit starten, einzelne Bestandteile auszutauschen, beispielsweise den alten Öl-Kessel gegen eine hocheffiziente Brennwertanlage. Oder Sie binden neue Komponenten wie Solarthermie oder Photovoltaik in Ihr bestehendes Heizsystem ein. Denn das ist einer der Vorteile von moderner Heizungstechnik: Sie bietet viel Flexibilität und Gestaltungsfreiraum. Neben Gasbrennwerttechnik können Sie sich für Pellets-, Scheitholz- oder Hackschnitzelkessel entscheiden. Diese auf Verbrennung basierenden Heizsysteme lassen sich gut mit Solarthermie verbinden. Ebenfalls im Trend sind Systeme, wie die Wärmepumpe – etwa in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Stromspeicher – oder kleine Heizkraftwerke: Während die Wärmepumpe Umweltwärme in Heizenergie umwandelt, wird bei der Brennstoffzellenheizung Strom und Wärme durch einen elektrochemischen Prozess erzeugt.
Einsparpotenziale und Förderung
Entscheidend für eine Effizienzsteigerung ist, dass Sie ein Heizsystem wählen, dass zum Gebäude und Heizbedarf passt. Fachhandwerker unterstützen Sie bei der Suche. Wenn Sie Ihre alte Heizung modernisieren lassen, können Sie zwischen 20 und 30 Prozent Energie einsparen. Je mehr Sie dabei auf erneuerbare Energien setzen, desto höher fallen die Fördermittel durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) aus. Für eine neue Heizung können Sie im Rahmen der BEG bis zu 55 Prozent der Kosten vom Staat zurückholen, die Heizungsoptimierung wird mit 20 Prozent bezuschusst.
Alles eine Frage der Abstimmung
Für die Effizienz eines Heizsystems ganz entscheidend ist die Abstimmung aller am Heizen beteiligten Komponenten: Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus sorgt beispielsweise der hydraulische Abgleich, der im Rahmen der Heizungsoptimierung gefördert wird. Auch der Zustand anderer Bestandteile kann verbessert und dadurch die Effizienz gesteigert werden: So können Sie mit einer Dämmung der Heizungsrohre mögliche Wärmeverluste minimieren. Falls Sie eine alte Heizungspumpe im Keller haben, sollten Sie diese gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe eintauschen. Diese verbrauchen 70 bis 80 Prozent weniger Energie als die alten Geräte. Und mit modernen Thermostaten können Sie dank Thermostatfühler Ihre Heizung Ihren Bedürfnissen entsprechend regulieren. Bei programmierbaren Thermostaten können Sie sogar vorgeben, wann einzelne Heizkörper den Raum heizen sollen. Auch der Einbau einer Flächenheizung oder einer Lüftungsanlage kann dazu beitragen, Ihren Energieverbrauch beim Heizen zu reduzieren. Alle genannten Optimierungsmaßnahmen werden im Rahmen der Heizungsoptimierung durch die BEG gefördert. Die Anträge können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einreichen. Unser Optimierungsrechner hilft Ihnen herauszufinden, wieviel Strom und Energie Sie einsparen können. Weitere Tipps zur Effizienzsteigerung finden Sie auch auf den Seiten des gemeinschaftlichen Projektes „Effizienz mit System“ vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH).
Nicht nur für die Umwelt gut
Wenn Sie in die Modernisierung Ihrer Heizung oder in moderne Heizungstechnik investieren, schonen Sie nicht nur Ressourcen und tragen dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig minimieren Sie auch Ihre Betriebskosten, da moderne Heizungs- oder Lüftungsanlagen viel weniger Energie verbrauchen als alte Anlagen. Überprüfen Sie also Ihre Heizungsanlage und entscheiden, an welchem Punkt Sie mit der Modernisierung starten möchten. Es lohnt sich in jedem Fall!
Bildnachweis: © Intelligent heizen/Thilo Ross