In einigen Fällen ist die Kombination aus Wärmepumpe und Infrarotheizung durchaus sinnvoll und kann Energie sparen.
Effizientes und umweltfreundliches Heizen ist das Gebot der Stunde. Dabei ist vor allem die Wärmepumpe in aller Munde. Doch nicht jede Art von Wärmepumpe lässt sich problemlos überall installieren. Deshalb kann eine kluge Kombination mit einem anderen Heizsystem – beispielweise einer Infrarotheizung – eine sinnvolle Überlegung sein.
Themen im Überblick
Das Prinzip der Wärmepumpe
Wärmepumpen – egal welcher Art – funktionieren alle gleich: Sie bedienen sich an Umweltwärme. Dabei entziehen sie der Wärmequelle (Luft, Erdboden, Grundwasser) die Energie und leiten sie an ein Kältemittel über, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft. Ein Verdichter erhöht den Druck und die Temperatur des Dampfes und überträgt schließlich die Wärme auf das Heizsystem.
Je nachdem, welcher Energiequelle sich die Wärmepumpe bedient, stehen drei Systeme zur Auswahl:
- Erdwärmepumpen (Sole-Wasser-Wärmepumpen) ziehen mit Hilfe von Erdkollektoren oder über eine in die Tiefe reichende Sonde die Energie aus der Erde.
- Wasser-Wasser- Wärmepumpen ziehen die Energie aus dem Grundwasser.
- Luft-Wasser-Wärmepumpen (umgangssprachlich auch Luftwärmepumpe) entziehen der Luft Wärme und leiten sie in das Gebäude.
Wärmepumpe in Kombination mit Infrarotheizung
Weil für Erd- und Wasser-Wärmepumpen bestimmte Voraussetzungen nötig sind – beispielsweise ein recht großer Garten beziehungsweise genügend Grundwasservorkommen – ist ihre Installation nicht überall möglich. Dabei sind gerade diese beiden Systeme die effizientesten. Wenn Sie dennoch nicht auf eine Wärmepumpe verzichten möchten, können Sie sich für eine Luft-Luft-Wärmepumpe entscheiden. Sie kann in der Regel so gut wie in jedem Gebäude installiert werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe die mit Abstand am häufigsten installierte Variante. Da neben der Erschließung der passenden Wärmequelle auch die Dämmung und somit der Heizwärmebedarf des Gebäudes eine große Rolle spielt, lohnt es sich – gerade bei Bestandsgebäuden – die Wärmepumpe mit einem weiteren Heizsystem zu kombinieren. Hier kommt beispielsweise die Infrarotheizung ins Spiel. Dieses Heizsystem kann punktuell und nach Bedarf, schnell für Wärme sorgen und ist deshalb eine gute Ergänzung zu der Grundwärme, die durch die Wärmepumpe gedeckt wird.
Aufgabenverteilung von Wärmepumpe und Infrarotheizung
Während die Wärmepumpe warmes Wasser durch die Rohre leitet und über eine Fußbodenheizung die Luft im Raum erwärmt, erwärmt die Infrarotheizung mit ihrer Strahlung die Gegenstände und Körper im Raum direkt. Die Kombination von beiden sorgt deshalb für ein ausgeglichenes und angenehmes Raumklima.
Beachten sollten Sie dabei jedoch, dass Infrarotheizungen – im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen, die einen Wirkungsgrad von 3 bis 4 haben, den Strom eins zu eins in thermische Wärme umsetzen und deshalb ein Dauereinsatz zu entsprechend hohen Stromkosten führen kann. Ist Ihr Haus allerdings mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, kann sich das trotzdem lohnen. Denn: In der Anschaffung sind Infrarotheizungen vergleichsweise günstig.
Infrarotheizung punktuell einsetzbar
Eine Infrarotheizung kann vor allem in der Übergangszeit zur Heizperiode oder im Frühjahr sinnvoll sein. An einzelnen etwas kälteren Tagen, wenn Sie die Wärmepumpen-Heizung noch nicht im Betrieb haben, ist das energetisch durchaus vorteilhaft. Dann hilft die Infrarotheizung punktuell in den Räumen, in denen Sie für eine bestimmte Zeit mehr Wärme benötigen. Das kann zum Beispiel morgens im Badezimmer sein oder auch in kleinen Räumen oder im Keller, die nur temporär genutzt werden. Die Paneele der Infrarotheizung lassen sich leicht an der Wand oder an der Decke montieren und werden über intelligente Raumthermostate teilweise auch per Smartphone und App energieeffizient gesteuert.
So finden Sie Ihr maßgeschneidertes Heizsystem
Die Wärmepumpe ist momentan das effizienteste und damit umweltfreundlichste Heizsystem. Wenn Sie in Ihrem Haus bestimmte Bereiche für eine bestimmte Zeit zusätzlich heizen möchten, lohnt sich die Kombination mit einer Infrarotheizung. Um herauszufinden, welche Variante für Ihr Haus und Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, ziehen Sie am besten eine Energieberatung hinzu. Denn perfekt laufen kann ein Heizsystem nur dann, wenn die Beschaffenheit des Gebäudes und Ihre Bedürfnisse und Gewohnheiten bei der Planung berücksichtigt werden.
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