Ob in Feuerzeugen, Campingkochern, Autos oder Heizungen: Flüssiggas lässt sich äußerst vielseitig einsetzen. Das Heizen mit Flüssiggas bietet sich insbesondere in ländlichen Regionen ohne Zugang zum Erdgasnetz an. Die bereits gute CO2-Bilanz von Flüssiggas könnte künftig noch besser ausfallen – in Deutschland soll 2018 eine Bio-Variante des Energieträgers auf den Markt kommen.
Ob in Feuerzeugen, Campingkochern, Autos oder Heizungen: Flüssiggas lässt sich äußerst vielseitig einsetzen. Das Heizen mit Flüssiggas bietet sich insbesondere in ländlichen Regionen ohne Zugang zum Erdgasnetz an. Die bereits gute CO2-Bilanz von Flüssiggas könnte künftig noch besser ausfallen – in Deutschland soll 2018 eine Bio-Variante des Energieträgers auf den Markt kommen.
Der Begriff „Flüssiggas“ ist eigentlich ein Widerspruch – ein Stoff kann schließlich nicht gleichzeitig gasförmig und flüssig sein. Gemeint sind damit Gase, die sich bereits unter geringem Druck verflüssigen. Der Fachbegriff für Flüssiggas lautet Liquefied Petroleum Gas, kurz LPG. Es besteht aus Propan, Butan oder einem Gemisch beider Gase und entsteht als Nebenprodukt bei der Förderung von Erdöl und Erdgas sowie bei der Rohölverarbeitung in Raffinerien. In flüssiger Form haben diese Gase ein viel geringeres Volumen und können gut in Flaschen oder Tanks gelagert werden.
Flüssiggas zeichnet sich durch einen hohen Heizwert und eine schadstoffarme Verbrennung aus. Das heißt, beim Heizen mit Flüssiggas entstehen kaum Ruß und Feinstaub und weniger CO2 als beispielsweise bei der Verbrennung von Heizöl. Da es weder giftig noch wasserlöslich ist, dürfen Sie Flüssiggas – im Gegensatz zu Heizöl – auch ohne Auflagen in Wasserschutzgebieten nutzen. Ein weiterer Vorteil: Flüssiggas können Sie nicht nur zum Heizen und zur Warmwassererzeugung, sondern auch zum Kochen einsetzen.
Ohne lange Leitung: Energie aus dem Tank
Wer sein Haus mit Erdgas heizen möchte, braucht einen Anschluss ans Gasnetz. Doch gerade in ländlichen Regionen ist dieser nicht immer vorhanden. In diesem Fall bietet sich Flüssiggas als flexible Lösung an. Der Brennstoff wird in einem Tank sicher auf dem eigenen Grundstück gelagert – er nimmt also im Haus selbst keinen Platz weg. Der Tank kann im Garten oberirdisch aufgestellt oder, falls er als optisch störend empfunden wird, auch vergraben werden. Die Investition in einen eigenen Tank ist allerdings nicht zu unterschätzen. Flüssiggas-Versorger bieten daher auch die Option, einen Tank zu mieten. Für diesen Fall können Sie ein Komplettpaket wählen, das neben der Installation auch die regelmäßige Wartung des Tanks beinhaltet.
Wenn Sie sich für den Umstieg von einer Öl-Heizung auf eine Flüssiggas-Anlage interessieren, lassen Sie sich zunächst von einem SHK-Fachbetrieb ausgiebig beraten. Der Fachhandwerker installiert die nötige Heiztechnik und verlegt auch die Rohrleitungen zum Tank. Die Umstellung lässt sich in wenigen Tagen bewerkstelligen.
Vielfältige Optionen im Neu- und Altbau
Flüssiggas können Sie mit vielfältigen Heiztechnologien nutzen: mit einer Gas-Brennwertheizung, einem effizienten Blockheizkraftwerk (BHKW) oder einer mit Gas betriebenen Wärmepumpe. Wenn Sie sich für den Umstieg auf ein BHKW oder eine Gaswärmepumpe entscheiden, unterstützt Sie der Staat dabei mit Fördermitteln. Das gilt auch, wenn Sie Brennwerttechnik mit einer Solarthermieanlage kombinieren und so die Umwelt entlasten. Mit dieser Kombination – ebenso wie mit BHKW oder Gaswärmepumpe – erfüllen Sie auch als Hausbauer die gesetzlichen Anforderungen. Denn laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss der Energiebedarf im Neubau zu mindestens 15 % durch erneuerbare Quellen gesichert werden.
Flüssiggas von morgen
Ob im Neubau oder bei der Sanierung: Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl der Heiztechnologie ist deren Zukunftsfähigkeit. Die Aussichten für Flüssiggas sind in dieser Hinsicht gut. Als Begleitprodukt der Erdgas- und Erdölförderung wird es auch weiterhin in großen Mengen zur Verfügung stehen. Außerdem soll neben dem fossilen Flüssiggas künftig verstärkt Flüssiggas aus erneuerbaren Quellen – auch BioLPG oder Biopropan genannt – gewonnen werden. Dieses Bio-Flüssiggas wird aus einem Mix aus Pflanzenölen sowie Abfall- und Reststoffen gewonnen und verursacht so nur noch halb so viel CO2 wie herkömmliches Flüssiggas. Noch in diesem Jahr soll diese Variante auf dem deutschen Markt verfügbar sein – und damit auf lange Sicht einen wichtigen Beitrag zur sicheren Versorgung mit Flüssiggas leisten.