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Im Sommer planen – im Winter sparen: So machen Sie Ihr Zuhause fit für die Zukunft (Teil 1)

Im ersten Teil unseres zweiteiligen Interviews mit Andreas Müller vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erfahren Sie, warum der Sommer der ideale Zeitpunkt für einen Heizungstausch ist, welche Förderungen es aktuell gibt und warum Sie nicht auf potenzielle zukünftige Wärmenetze warten sollten. Nutzen Sie die Chance, jetzt mit der Modernisierung zu starten und profitieren Sie direkt von Fördermitteln und Einsparungen.

Herr Müller, warum ist der Sommer ein besonders guter Zeitpunkt, um sich über einen Heizungstausch Gedanken zu machen?

Andreas Müller: Die Installation einer neuen Heizung im Sommer hat den großen Vorteil, dass man an den kommenden kalten Herbst- und Wintertagen sofort wieder eine funktionierende Heizung hat, ohne Gefahr zu laufen, dass die alte Heizungsanlage plötzlich nicht mehr funktioniert und man laufend „Kältestress“ hat. Im Sommer wird die Heizung kaum oder gar nicht genutzt, sodass eventuelle Arbeiten an der Heizung ohne große Beeinträchtigung des Wohnkomforts durchgeführt werden können. Die Sommerzeit ist deshalb der ideale Zeitpunkt sich von einem Heizungsbauer beraten zu lassen und ein Modernisierungsangebot einzuholen.

Welche Vorteile habe ich, wenn ich meine Heizung heute – und nicht erst in einigen Jahren – austauschen lasse?

Wer jetzt seine Heizung modernisiert und auf effiziente Wärmeerzeugung mit erneuerbaren Energien umstellt, profitiert derzeit von hohen staatlichen Fördermitteln und zügiger Umsetzung durch das Fachhandwerk ohne längere Wartezeiten. Je nach Haushaltseinkommen werden bis zu 70 % der Investitionskosten gefördert.

Doch bevor Sie eine Heizungsmodernisierung planen, sollten Sie auf jeden Fall mit einem Heizungsbauer vom SHK-Fachhandwerk sprechen. Dieser berät Sie individuell nach Ihren Wünschen und Möglichkeiten und hilft Ihnen bei der Beantragung der Förderung.

Neben staatlichen Zuschüssen bringt jede Modernisierung mit moderner Heizungs- oder Ofentechnik direkte Energie- und Kosteneinsparungen. Modernisieren lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.

In den Kommunen werden aktuell Wärmepläne erarbeitet. Haben die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung Auswirkungen auf das Heizen bei mir zuhause?

Die kommunale Wärmeplanung zielt darauf ab, die Wärmeversorgung in einer Region nachhaltiger, effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Das kann bedeuten, dass in einer Gemeinde neue Heizsysteme, erneuerbare Energien oder bessere Infrastruktur für die Wärmeversorgung umgesetzt werden sollen. Bis alle Planungsprozesse, Beschlüsse, Bau- und Installationsarbeiten für eine zentrale Wärmeversorgung abgeschlossen sind, kann es Jahre dauern. Und ob die geplanten Maßnahmen überhaupt kommen, dafür gibt es in den Frühphasen keine Garantien.

Wenn Sie Ihre Heizung schon jetzt modernisieren und auf erneuerbare Energien umstellen, profitieren Sie sofort: Sie sparen Energie und Kosten, nutzen hohe staatliche Förderungen und müssen nicht auf die lange geplante kommunale Wärmeversorgung warten. Wer eigenständig und früh umstellt, heizt schon heute klimafreundlich.

Sollte ich als Eigenheimbesitzer auf die Einführung von Wärme- oder Wasserstoffnetzen warten?

Nein, eher nicht. Die in der Kommunalen Wärmeplanung genannten Vorschläge sind erstmal noch rechtlich unverbindlich. Daher heißt es ja auch Wärmeplanung! Die Umsetzung wird in der Regel einige Jahre dauern. Nach der Wärmeplanung werden für die Umsetzung der Maßnahmen neue, zusätzliche kommunale Beschlüsse notwendig. Ob es dann ein neues Wärmenetz gibt hängt letztlich vom zu findenden Wärme-/Energieversorger ab, der dieses Versprechen für das vorgesehene Gebiet mit Preisangaben erst einmal abgeben muss. Vorweg werden in der Regel z. B. noch Machbarkeitsstudien, Ausschreibungen, Vertragsabschlüsse und Baupläne etc. benötigt, was viel Zeit kosten dürfte. Modernisierungen mit dezentraler Wärmetechnik wirken sich mit ihren Effizienz- und Einsparvorteilen direkt aus und sie sind schneller umsetzbar.

So viel steht fest: Wer rechtzeitig plant, spart später bares Geld. Welche Heizungssysteme dabei die Nase vorn haben, welche Förderungen winken und wie Sie die beste Lösung für Ihr Zuhause finden, erfahren Sie im zweiten Teil unseres Gesprächs mit Andreas Müller.

Über den Interview-Partner

Andreas Müller ist Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).

Bildnachweise: © ZVSHK und © ZVSHK/Christoph Papsch

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