Heizsysteme, die Brennwerttechnik nutzen, gelten als umweltfreundlich und energiesparend. Doch die Energie kann nur dann wirklich effizient genutzt werden, wenn alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind. In vielen Haushalten liegen moderne Brennwertkessel hinter ihren technischen Möglichkeiten zurück.
Heizsysteme, die Brennwerttechnik nutzen, gelten als umweltfreundlich und energiesparend. Doch die Energie kann nur dann wirklich effizient genutzt werden, wenn alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind. In vielen Haushalten liegen moderne Brennwertkessel hinter ihren technischen Möglichkeiten zurück.
Ein Heizsystem funktioniert wie eine Mannschaft: Nur wenn sich alle auf das Team einlassen, ist ein gutes Ergebnis garantiert. Ein richtig installierter und auf das Heizsystem abgestimmter Brennwertkessel kann bis zu 30 % Energie einsparen. Laut Studien der Verbraucherzentralen wird das Potenzial der Brennwerttechnik jedoch häufig vertan. Nur ein Drittel der untersuchten Heizsysteme schöpfte tatsächlich ihr ganzes Effizienzpotential aus.
Das Besondere ist der Brennwerteffekt
Der entscheidende Vorteil von Brennwertheizungen besteht darin, dass diese nicht nur aus dem Brennstoff (z. B. Öl oder Gas) Wärme gewinnen, sondern auch aus dem Abgas. Sie machen sich die Kondensationswärme zunutze und erhöhen dadurch den Wirkungsgrad. Das Abgas wird so weit abgekühlt, dass der darin enthaltene Wasserdampf flüssig wird bzw. kondensiert. Die bei der Kondensation freigesetzte Wärme kann wieder in das Heizsystem zurückgeführt und genutzt werden. Dieser Wärmegewinn zeichnet moderne Brennwertheizungen gegenüber herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen aus, bei denen der Wasserdampf ungenutzt aus dem Schornstein steigt. Damit der Brennwerteffekt voll zum Tragen kommen kann, sind die folgenden drei Punkte zu beachten:
1. Niedrige Rücklauftemperatur
Um den Brennwerteffekt voll ausschöpfen zu können, muss das Wasser, das von den Heizkörpern zurück zum Heizkessel fließt, möglichst kühl sein. Diese sogenannte Rücklauftemperatur muss unter dem Taupunkt liegen, damit der Wasserdampf, der beim Verbrennungsprozess entsteht, wieder flüssig wird. Je niedriger die Rücklauftemperatur ist, desto größer ist der Kondensationseffekt und desto mehr Energie kann über die Wärmetauscher an das Heizsystem zurückgeführt werden.
2. Hydraulischer Abgleich
Ein fehlender oder fehlerhafter hydraulischer Abgleich kann zu hohe Rücklauftemperaturen zur Folge haben, so dass der Brennwerteffekt verpufft. Der Grund: Ist die Verteilung des Heizwassers im System nicht optimal eingestellt, kommt in den Heizkörpern, die am weitesten vom Heizkessel entfernt sind, zu wenig warmes Wasser an. Um trotzdem alle Räume warm zu bekommen, wird häufig die gesamte Systemtemperatur oder die Leistung der Heizungspumpe erhöht. Dadurch kann sich das Heizwasser auf dem Weg zurück zum Kessel nicht ausreichend abkühlen, der Brennwerteffekt kann also nicht genutzt werden.
3. Dämmung
Bei gut gedämmten Neubauten kann über eine niedrige Vorlauftemperatur die Rücklauftemperatur entsprechend niedrig gehalten werden. Aber auch in Altbauten oder unsanierten Gebäuden kann ein Brennwertkessel meistens effizient arbeiten. Um hier die Rücklauftemperatur möglichst niedrig einstellen zu können, müssen jedoch zunächst alle Schwachstellen im System aufgedeckt und behoben werden. Dazu gehört häufig auch eine mangelhafte Dämmung der Heizungsrohre.
In Bestform bringen zahlt sich aus
Wer mit seinem Brennwertkessel beste Ergebnisse erzielen möchte, sollte seine Heizanlage also auf den Prüfstand stellen. Beim standardisierten Heizungscheck deckt der Handwerker alle Schwachstellen in nur einer Stunde auf. Die anschließende Optimierung, zum Beispiel der hydraulische Abgleich und der Einbau einer stromsparenden Heizungspumpe, wird mit bis zu 30 % bezuschusst.