Hydraulischer Abgleich: mit einem optimal eingestelltem Heizungssystem maximal Energie sparen
Auf die richtige Einstellung kommt es an! Der hydraulische Abgleich ist ein besonders wirksames Verfahren, um Ihre Heizungsanlage zu optimieren. Wenn Sie eine staatliche Förderung beantragen, ist er sogar verpflichtend.
Das Wichtigste im Überblick
Für den hydraulischen Abgleich Ihrer Heizung gibt es viele gute Gründe
Mit dieser verhältnismäßig kleinen Optimierungsmaßnahme erzielen Sie eine große Wirkung: Der hydraulische Abgleich sorgt für angenehme Wärme im gesamten Haus und beseitigt störende Heizungsgeräusche. Und er kann noch mehr.
Gleichmäßiges und schnelles Aufheizen der Heizkörper
geringer Energieverbrauch und weniger Heizkosten
leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch geringeren CO2-Ausstoß
Richtig heizen durch den hydraulischen Abgleich
Kennen Sie das Problem: Trotz aufgedrehter Thermostatventile werden die Räume in den oberen Stockwerken nicht richtig warm? Aus den Heizkörpern dringen lästige Fließgeräusche und an den Ventilen liegt es nicht? Dann sollten Sie einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Nur, was ist ein hydraulischer Abgleich? Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Der hydraulische Abgleich der Heizung ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um mit vergleichsweise wenig Aufwand Heizkosten zu sparen und die Heizwasserversorgung aller Heizkörper zu optimieren. Dadurch verringern Sie die Heizkosten und steigern Ihren Wohnkomfort.
Wichtig ist: Lassen Sie den Profi ran, es ist seine Aufgabe, den hydraulischen Abgleich zu berechnen. Davon, einen hydraulischen Abgleich selber zu machen, raten wir dringend ab. Zum einen, weil dies technisches Know-how erfordert, sonst schadet ein Abgleich mehr, als er bewirkt. Zum anderen sollten Sie bedenken, dass Sie nur eine Förderung erhalten, wenn der Abgleich professionell, sprich vom Fachhandwerker, durchgeführt wurde. Einmal durchgeführt, hält der hydraulische Abgleich meist ein Heizungsleben lang. Nur bei Umbauten am Haus oder der Heizungsanlage wird eine Nachjustierung nötig.
Testen Sie doch mal, wie viel Strom und Heizenergie Sie mit dem hydraulischen Abgleich in Ihrem Einfamilienhaus einsparen können mit unserem Optimierungsrechner!
Infografik zum hydraulischem Abgleich
Dem Problem auf den Grund gehen: reine Einstellungssache
Ist das Heizsystem Ihres Gebäudes fachgerecht eingestellt, dann transportiert die Heizungspumpe warmes Wasser gleichmäßig in alle Räume und das abgekühlte Wasser fließt indes zurück in den Heizkessel. Die perfekt aufeinander abgestimmte Pumpenleistung, Heizwassermenge und die geeigneten Thermostatventile sind die Grundlage zum Erreichen der gewünschten Raumtemperatur im gesamten Haus. Wenn Ihre Heizkörper unterschiedlich warm werden, dann entspricht der Durchfluss des warmen Heizwassers nicht der Leistung der Heizkörper. Manche Heizkörper erhalten zu viel, andere wiederum zu wenig warmes Wasser. Mit diesem Problem sind Sie nicht allein. In etwa 80 Prozent der Wohngebäude in Deutschland wurde noch kein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Hier verpufft unnötig viel wertvolle Energie und Sie verheizen wortwörtlich Bares.
Einsparpotenzial: „kleine“ Maßnahme, große Wirkung
Ein unnötig hoher Energieverbrauch treibt Ihre Heizkosten in die Höhe. Mit einem hydraulischen Abgleich/Systemoptimierung können Sie bis zu 15 Prozent Energie einsparen. Das schlägt sich auch auf Ihrem Konto nieder. Aber nicht nur Ihr Geldbeutel kann aufatmen. Gleichzeitig leisten Sie durch die Verringerung der eingesetzten Energie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sagen Sie es Ihren Nachbarn weiter! Berechnungen haben ergeben, dass pro Jahr 1,5 Milliarden Euro Energiekosten und 5,3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden könnten, wenn der hydraulische Abgleich in Deutschland flächendeckend umgesetzt werden würde.
Holen Sie sich Ihren Wohnkomfort zurück
Die Räume, die am weitesten vom Heizkessel entfernt liegen, bleiben kalt – die Zimmer in Heizkesselnähe sind dagegen überheizt. Häufig sorgen überdimensionierte Heizungspumpen und höhere Vorlauftemperaturen am Heizkessel dafür, dass es in allen Räumen gleich warm wird. Durch diese Überversorgung mit Heizwasser entstehen unter anderem störende Fließgeräusche. All das lässt sich durch einen hydraulischen Abgleich beheben. Natürlich können Sie auch bei Fußbodenheizungen und anderen Flächenheizungen einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Der hydraulische Abgleich der Fußbodenheizung sorgt dafür, dass eine optimale Wärmeabgabe gewährleistet wird.
Verfahrensarten des hydraulischen Abgleichs
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Verfahren:
hydraulischer Abgleich Verfahren A
hydraulischer Abgleich Verfahren B
Verfahren A ist ein einfaches Schätzverfahren. Wenn Sie die volle Effizienz aus der Maßnahme holen möchten, sollten Sie das genauere Verfahren B wählen und die raumweise Heizlast (vereinfachtes Verfahren) mit berechnen lassen. Verfahren B ist kostenintensiver als Verfahren A. Von Vorteil für beide Verfahren ist es, wenn Sie Baupläne und technische Unterlagen zur Heizungsanlage parat haben. Zusätzliche Informationen in Tabellenform zu beiden Verfahren finden Sie auf der Seite der VdZ zum hydraulischen Abgleich.
Ohne Optimierung keine staatliche Förderung
Sie möchten von staatlichen Zuschüssen profitieren und planen eine Förderung der Heizung, indem Sie Modernisierungsmaßnahmen durchführen lassen? Dann ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht. Eine staatliche Förderung kann von Heizungsmodernisierern nur in Anspruch genommen werden, wenn sie einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen. Zwar ist der hydraulische Abgleich bisher nicht grundsätzlich vom Gesetzgeber vorgeschrieben, jedoch hat zum Beispiel die Förderbank KfW den Nutzen erkannt. Deswegen ist der hydraulische Abgleich Voraussetzung einer einer KfW-Förderung für eine energetische Sanierung sowie energieeffizienter Neubauten. Auch ohne Inanspruchnahme einer Förderung gilt: Hausbesitzer, die diese Maßnahme nicht vom Fachhandwerker durchführen lassen, verschenken ein enormes Einsparpotenzial an Energie und Kosten.
Eine staatliche Förderung kann von Heizungsmodernisierern nur in Anspruch genommen werden, wenn sie einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen.
Hydraulischer Abgleich: Formulare zur Förderung
Seit 2016 wird der hydraulische Abgleich finanziell gefördert. Das BAFA, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, übernimmt hier 30 Prozent der Nettokosten der hydraulischen Optimierung im Rahmen des BAFA-Förderprogramms zur Heizungsoptimierung. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezuschusst den hydraulischen Abgleich.
Wenn Sie zum Beispiel als Eigentümer eines Einfamilienhauses einen hydraulischen Abgleich durchführen wollen, aber keine weiteren Modernisierungsmaßnahmen planen, lohnt es sich auch, regionale Fördermöglichkeiten über lokale Energieversorger, Kommunen und Energieagenturen zu klären.
Nutzen Sie unser Fördermitte-Tool, um eine passende Förderung für die Durchführung der Maßnahme zu erhalten. Denn durch die zur Verfügung stehenden, attraktiven Fördermöglichkeiten können Sie die Kosten des hydraulischen Abgleichs reduzieren.
Was Sie unbedingt beachten sollten: Um eine solche Förderung zu erhalten, muss die Maßnahme von einem Profi durchgeführt werden. Dieser sollte die gültigen Nachweisformulare der VdZ, Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik, nutzen. Folgende Formulare stehen zur Verfügung und können in unserem Download-Center heruntergeladen werden:
Nachweis des hydraulischen Abgleichs bei Einzelmaßnahmen
Sie möchten eine Förderung für den Einbau einer neuen Heizung oder für Maßnahmen zur Heizungsoptimierung durch das BAFA in Anspruch nehmen? Dann sollte der Fachhandwerker das Formular für Einzelmaßnahmen nutzen. Das Formular benötigen Sie aber nicht nur, wenn Sie für eine Förderung des BAFA den hydraulischen Abgleich nachweisen wollen, sondern auch wenn Sie einen hydraulischen Abgleich bei einer KfW-Förderung im Rahmen einer Heizungsoptimierung bestätigen lassen.
Nachweis für die KfW: hydraulischer Abgleich für Effizienzhaus (Neubau oder Sanierung)
Für den Neubau eines KfW-Effizienzhauses beziehungsweise die Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus steht Ihnen ein separates Formular zur Verfügung (hydraulischer Abgleich nach Verfahren B).
Zudem gibt es ein Formular zum Nachweis des hydraulischen Abgleichs bei Nichtwohngebäuden, das für Sie als Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung jedoch nicht zum Tragen kommt. Es sei der Vollständigkeit halber hier jedoch erwähnt.
Bei der Beantragung einer KfW- oder BAFA-Förderung des hydraulischen Abgleichs müssen die Formulare nicht mit eingereicht werden. Aber: Es ist wichtig, dass Sie das Bestätigungsformular sicher mindestens zehn Jahre lang aufbewahren. Denn bei einer Bedarfsprüfung weisen Sie mit dem Formular nach, dass der hydraulische Abgleich fachgerecht durchgeführt wurde.
Mehr zum Stichwort Formulare VdZ hydraulischer Abgleich finden Sie hier. Sie möchten sich noch mehr in die Materie einlesen? Dann schauen Sie sich doch unsere Fachregel für Handwerker an. Die Fachregel ist ein Leitfaden zur Durchführung des hydraulischen Abgleichs.
Doppelt optimiert spart mehr
Sie können noch mehr Energie und damit bares Geld sparen, wenn Sie einen hydraulischen Abgleich und einen Pumpentausch in Kombination durchführen lassen. Durch den Einbau einer hocheffizienten, geregelten Heizungspumpe können Sie nicht nur weitere Einsparungen erzielen, sondern werden für Ihren Beitrag zum Energiesparen sogar noch belohnt. Denn sowohl für den Pumpentausch als auch für den hydraulischen Abgleich erhalten Sie jeweils 30 Prozent Zuschuss vom BAFA. Ihre Heizung können Sie noch weiter optimieren, wie etwa durch die passende Einstellung der Thermostate oder durch die Rohrdämmung. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite zum Thema Förderung der Heizungsoptimierung.
Heizung optimieren und sparen
Testen Sie doch mal, wie viel Strom Sie durch einen Pumpentausch einsparen können: Der Austausch der Heizungspumpe oder ein hydraulischer Abgleich rechnen sich.
Ein hydraulischer Abgleich ist Aufgabe des Profis, der die Maßnahme durchführt und die Formulare zur Förderung ausfüllt. Vereinbaren Sie einen Termin mit einem Fachhandwerker in ihrer Region.