In unserer sechsteiligen Reihe „Digitalisierung in der Heizungswelt“ stellen wir Möglichkeiten vor, die sich durch die Digitalisierung ergeben.
In vielen Bereichen des täglichen Lebens ist die Digitalisierung in aller Munde. Auch in der Heiztechnik ist das so. In der 6-teiligen Reihe „Digitalisierung in der Heizungswelt“ stellen wir Möglichkeiten vor, die sich durch die Digitalisierung ergeben.
In unserer Serie „Digitalisierung in der Heizungswelt“ informiert unser Experte Dieter Kehren vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) über die digitale Vernetzung in der Heiztechnik und ihre Vorteile. Im ersten Teil erläutert er, welche neuen Möglichkeiten es im Bedienungsbereich gibt.
Die digitale Schnittstelle der Heizung
Im weiten Gebiet der „Digitalisierung in der Heizungswelt“ wollen wir heute die Vernetzung der Heizung mit anderen Geräten über das Internet of Things (IoT) betrachten. Hierfür benötigt die Heizung eine digitale Schnittstelle. Oft ist diese in neueren Produkten bereits eingebaut oder wird über ein Zusatzmodul ergänzt. Diese Schnittstelle ermöglicht die Verbindung mit dem Internetrouter des Kunden, in der Regel ist das intuitiv ganz ohne Spezialkenntnisse möglich, einfach durch das Einstecken eines Kabels oder die Einrichtung einer WLAN-Verbindung.
Vernetzung mit Smartphone und anderen Geräten
Die Heizung kann mit verschiedensten Geräten innerhalb und außerhalb des Gebäudes vernetzt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und oft unabhängig voneinander umsetzbar. Sie reichen von der Vernetzung mit alternativen Bediengeräten (Smartphone, Haussteuerung), über die Vernetzung mit dem Handwerksbetrieb oder dem Hersteller der Anlage, über die Vernetzung mit anderen Energieerzeugern, Speichern oder Energiemanagementsystemen bis hin zur Vernetzung mit dem Smart Grid. Das bringt verschiedene Vorteile mit sich: Kunden können vom Komfortgewinn und der Kostenersparnis profitieren und leisten außerdem einen wichtigen Beitrag für die Energiewende.
Bei der Vernetzung der Heizung mit Smartphone oder Tablet können Einstellungen der Betriebszustände (wie Heizbetrieb, Zirkulation, Nachtabsenkung, Partybetrieb, Zeitprogramme) oder der Sollwerte für Raum- und Wasser-Temperaturen bequem vom Sofa aus reguliert oder überprüft werden, ohne dazu jedes Mal in den Heizungskeller gehen zu müssen. Ein weiterer Vorteil: der Kunde kann sich jederzeit – von zu Hause oder von unterwegs – den eigenen Energieverbrauch als Grafik darstellen lassen. Das ist ein wichtiger Hebel für die Energiewende; denn der Kunde bekommt klar aufgezeigt, wo seine möglichen Energieeinsparungen liegen und wird motiviert, diese auch umzusetzen.
Weitere Schnittstellen: Hausautomation und Handwerk
Bei der Vernetzung der Heizung denken viele vorwiegend an energetische Aspekte wie Optimierung des Energieverbrauchs, Energieeffizienz und Energieeinsparungen. Vernetzung von Geräten findet aber auch im Bereich der elektrischen Hausautomation statt, also beispielsweise bei der Steuerung von Licht, Entertainment oder Rollladen. Zukünftig sollen gemeinsame standardisierte Schnittstellen ermöglichen, dass der Kunde alles über eine einzige zentrale Steuereinheit bedienen kann.
Auch hinsichtlich Service und Wartung werden durch digitale Schnittstellen ganz neue Möglichkeiten eröffnet: Eine Vernetzung der Heizung mit dem Handwerker ermöglicht ihm, im Fehlerfall schon vor der Anfahrt eine erste Diagnose durchzuführen und damit die Ausfallzeit zu minimieren. Über eine Verbindung mit dem Server des Herstellers können ohne einen Termin vor Ort Updates der Anlage durchgeführt werden.
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Diese ersten Aspekte zeigen Vorteile hinsichtlich Bedienung und Kundenkomfort. In den nächsten Folgen der Reihe werden wir uns näher mit den Möglichkeiten der energetischen Vernetzung beschäftigen. Sie ermöglicht die Koordination von Energieerzeugung und Verbrauch sowohl im Gebäude als auch zwischen Gebäude und Netz. Das führt zu weiteren Kostenvorteilen für den Kunden, aber auch zu einem individuellen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
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