Hybridheizung: das Multitalent unter den Heizsystemen
Nicht nur in der Welt der Automobile gibt es hybride Lösungen: Auch beim Heizen können Sie gleichzeitig mehrere Technologien nutzen. Eine Hybridheizung vereint die jeweiligen Vorzüge unterschiedlicher Heizsysteme in einer Anlage. In der Regel setzt sich eine solche Heizung aus einem Brennwertkessel mit Öl oder Gas sowie mindestens einer erneuerbaren Energiequelle zusammen. Da der Gas- oder Ölkessel erst dann anspringt, wenn die regenerativ erzeugte Energie nicht ausreicht, sparen Sie Heizkosten und entlasten das Klima. Das Herzstück einer jeden Hybridanlage ist ein Speicher: Dort wird die Wärme, die die eingebundenen Heiztechnologien erzeugen, auf Vorrat gespeichert. Bei Bedarf kann diese dann die Heizkörper und Heizflächen im Haus erwärmen. Hybridheizungen sind eine attraktive Option für die schrittweise Modernisierung bestehender Heizungen. Ebenso erfüllen Sie die gesetzlichen Ansprüche einer klimafreundlichen Wärmeerzeugung in Neubauten.
Solaranlage: der perfekte Partner beim Heizen
Mit einer thermischen Solaranlage machen Sie sich unabhängiger von steigenden Energiepreisen, indem Sie sich die kostenlose Energie der Sonne ins Haus holen. Mit Solarthermie erzeugte Wärme können Sie je nach Anlage für die Warmwasserbereitung, zur Unterstützung der Heizung oder auch zu beiden Zwecken nutzen. Solaranlagen kommen also nicht als Alternative zu anderen Heizsystemen infrage, dafür aber als perfekte Ergänzung – zum Beispiel zu einem Gas- oder Ölbrennwertkessel ebenso wie zu einer Pelletheizung. Im Sommer lässt sich meist der komplette Bedarf an Warmwasser mit Sonnenenergie decken. In der kühleren Jahreszeit versorgt Sie der Brennwertkessel verlässlich mit Wärme. Das Duo aus Solaranlage und Brennwertheizung bietet sich sowohl bei der Modernisierung bestehender Heizungsanlagen als auch in Neubauten an. Die Solarthermieanlage muss dabei 15 Prozent des Wärmebedarfs abdecken, um die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) zu erfüllen.
Wärmepumpe: ein zukunftssicheres Heizsystem
Eine Wärmepumpe wandelt mithilfe von elektrischer Energie die im Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft enthaltene Wärme in Heizwärme um. Das moderne Heizsystem arbeitet dabei äußerst effizient: Für den Betrieb benötigen Wärmepumpe sehr viel weniger Strom als etwa reine Elektroheizungen. Erzeugen Sie den Strom zudem mit einer Photovoltaikanlage selbst, versorgen Sie sich mit der Wärmepumpe komplett mit erneuerbaren Energien – und damit klimaneutral. Dadurch machen Sie sich unabhängiger von schwankenden Energiepreisen. Wärmepumpen arbeiten besonders effizient im Zusammenspiel mit Fußbodenheizungen, sie lassen sich aber auch mit modernen Heizkörpern betreiben. Wärmepumpen werden gerade im Neubau immer beliebter. Aber auch bestehende Gebäude können in vielen Fällen problemlos mit einer Wärmepumpe nachgerüstet werden. Oft sind dabei nicht einmal große bauliche Maßnahmen nötig.
Holz- und Pelletheizung: Energie aus dem Forst
Hohe Versorgungssicherheit, sparsamer Verbrauch und eine gute Ökobilanz: Holzheizungen bieten eine Reihe von Vorteilen. Mit modernen Anlagen können Sie ein gesamtes Gebäude – ob Altbau oder Neubau – mit Wärme und Warmwasser versorgen. Je nach Typ nutzen Holzheizungen unterschiedliche Varianten des Brennstoffs Holz: vom klassischen Scheitholz über Hackschnitzel bis zu kleinen Holzpresslingen, die als Pellets bezeichnet werden. Wenn Sie eine Holz- oder Pelletheizung installieren möchten, sollten Sie ausreichend Platz für die Lagerung des Brennstoffs haben. Eine trockene, witterungsgeschützte Lagerung ist wichtig. Nur wenn das Holz oder das Holzprodukt eine niedrige Restfeuchte aufweist, verbrennt es emissionsarm und klimaschonend. Eine Holzheizung benötigt zudem einen Pufferspeicher, der die erzeugte Wärme über einen längeren Zeitraum speichert. Das erhöht die Effizienz des Heizungssystems erheblich. Durch den vollautomatischen Betrieb sind viele Holzheizungen so komfortabel wie eine Öl- oder Gasheizung. Die Modernisierung mit einer Holzheizung, etwa mit einem Holzpellet- oder Hackschnitzelkessel wird über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert.
Kachelofen und Kaminofen: Wärme mit Kuschelfaktor
Den Blick in ein loderndes Feuer verbinden wir mit Wärme und Gemütlichkeit. Moderne Öfen ermöglichen dieses Erlebnis im eigenen Wohnzimmer und erfüllen dabei hohe Standards in Sachen Umweltschutz. Und: Holz ist ein nachwachsender Energieträger aus der eigenen Region, der CO2-neutral verbrennt. Je nach Art des Kamins oder Ofens wird Holz in Form von Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel verwendet. Mit einem modernen Ofen oder Kamin können Sie nicht nur einzelne Räume beheizen. Feuerstätten, die mit sogenannter Wassertechnik ausgestattet sind, lassen sich an das zentrale Heizungssystem anschließen. So nutzen Sie die Wärme des Ofens, um die Heizung oder die Warmwasserbereitung zu unterstützen. Ebenso ist es möglich, Öfen mit einer thermischen Solaranlage zu kombinieren. Mit einem solchen modularen Heizsystem sparen Sie Heizkosten und schonen das Klima. Gleichzeitig gewinnen Sie mehr Unabhängigkeit von Öl oder Gas.
Heizsysteme mit Kraft-Wärme-Kopplung: Strom und Wärme im Doppelpack
Ein Kraftwerk im eigenen Keller ist eine attraktive Option, wenn Sie die CO2-Emissionen beim Heizen nachhaltig verringern und die Energieerzeugung für Ihr Zuhause möglichst autark gestalten wollen. Denn Mikro-Blockheizkraftwerke, kurz Mikro-BHKW, erzeugen sowohl Wärme als auch Strom – und das äußerst effizient. Verluste, die beim Transport von Energie über Fernwärme– oder Hochspannungsleitungen zum Gebäude auftreten, entfallen. Diese neuen Heizungssysteme arbeiten dabei nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, die mit unterschiedlichen Technologien und Energieträgern umgesetzt werden kann. Im eigenen Zuhause können Sie zum Beispiel ein Mikro-BHKW mit Verbrennungsmotor installieren. Der Motor treibt einen Generator an, der Strom produziert. Dabei entsteht zugleich Abwärme, die zum Heizen genutzt werden kann. Als Brennstoffe kommen dabei Erdgas, Heizöl oder auch Pellets infrage. Eine alternative Technologie, die ebenfalls das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung nutzt, sind Brennstoffzellenheizungen. In einer Brennstoffzelle (siehe Definition) werden Strom und Wärme nicht durch Verbrennung, sondern in einem chemischen Prozess erzeugt. Dafür wird Wasserstoff benötigt, der aus Erdgas gewonnen wird. Diese innovativen Heizungssysteme arbeiten im Vergleich zu BHKW mit Motor noch effizienter und nahezu emissionsfrei. Beide Technologien bieten sich für Alt- und Neubauten an und nehmen dank kompakter Bauweise nur wenig Raum ein.
Öl- und Gasheizung: effiziente Wärmeerzeugung mit Brennwerttechnik
Öl- und Gasheizungen sorgen das ganze Jahr über kostengünstig und zuverlässig für warme Wohnräume und warmes Wasser. In Deutschland werden derzeit die meisten Heizungen mit Gas oder Öl beheizt. Eine moderne Öl- oder Gasheizung ist standardmäßig mit Brennwerttechnik ausgestattet. Diese Heizungssysteme nutzen im Vergleich zu alten Heizkesseln den Brennstoff deutlich effizienter. Wer also die alte Heizung gegen einen Brennwertkessel tauscht, spart Heizkosten und reduziert auch die Emissionen an klimaschädlichem CO2. Ein großer Pluspunkt der Gasheizung ist der geringe Platzbedarf: Eine Gastherme braucht meist keinen eigenen Kellerraum, sondern kann auch problemlos in Bad oder Küche eingebaut werden. Bei einer Ölheizung wird der Brennstoff im eigenen Tank gelagert. Sowohl Gas- als auch Ölheizungen können gut mit erneuerbaren Energien zu einer Hybridheizung erweitert werden – etwa einer Solaranlage, Wärmepumpe oder einem Kaminofen. Auch im Neubau können Sie Brennwerttechnik nutzen, wenn Sie diese beispielsweise mit einer Solarthermie-Anlage kombinieren.