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Power­volle Kombi­nationen: So heizen wir in Zukunft

Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Das Ziel: weg von Kohle, Erdgas und Co. hin zu erneuerbaren Energien. Dadurch ändert sich nicht nur, wie wir künftig Strom erzeugen und Autos antreiben, sondern auch wie wir heizen. In unserem Tipp lesen Sie, was es bereits an zukunftsfähiger Heiztechnik für Ihr Zuhause gibt und woran aktuell noch geforscht wird.

Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Das Ziel: weg von Kohle, Erdgas und Co. hin zu erneuerbaren Energien. Dadurch ändert sich nicht nur, wie wir künftig Strom erzeugen und Autos antreiben, sondern auch wie wir heizen. In unserem Tipp lesen Sie, was es bereits an zukunftsfähiger Heiztechnik für Ihr Zuhause gibt und woran aktuell noch geforscht wird.

CO2? Nein danke. Mit modernen Technologien und neuen Brennstoffen soll der übermäßige Ausstoß des Treibhausgases CO2 im Zuge der Energiewende immer weiter reduziert werden. Ein wichtiges Konzept ist dabei die sogenannte Sektorkopplung, also die Vernetzung der drei Energiesektoren Strom, Wärme und Mobilität. Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energien zu speichern ist schwierig. Besser ist es, sie zu nutzen – um damit zum Beispiel Wärme und Antriebsenergie zu erzeugen. Dafür nutzt man sogenannte Power-to-X-Technologien. Das „X“ steht für verschiedene Energieformen bzw. Verwendungszwecke. So ermöglichen es Power-to-Heat-Technologien („Strom zu Wärme“), mit Strom aus erneuerbaren Energien zu heizen. Mithilfe von Power-to-Liquid/Gas-Technologien („Strom zu Flüssigkeit/Gas“) lassen sich dagegen mit Strom CO2-neutrale Brennstoffe herstellen.

Power-to-Heat: Heizen mit Strom aus erneuerbaren Energien

Power-to-Heat-Technologien sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Deutschland wird bereits in jedem dritten Neubau eine Wärmepumpe installiert. Die Wärmepumpe nutzt elektrische Energie, um die in Boden, Luft oder Wasser gespeicherte Sonnenwärme aufzunehmen und auf ein höheres Temperaturniveau zu „pumpen“. Diese Wärme gelangt dann über den Heizkreislauf in die Wohnräume. Aus dem zugeführten Strom können Sie mit einer Wärmepumpe das Drei- bis Vierfache an Wärme gewinnen – eine beeindruckende Bilanz. Im Idealfall betreiben Sie Ihr Gerät mit Strom aus einer eigenen Solaranlage und heizen Ihr Haus so kostengünstig und CO2-neutral. Nicht zu vergessen: Für den Einbau von Wärmepumpen erhalten Sie Fördergelder vom Bund.

Mit einer Solaranlage auf dem Dach lässt sich das Power-to-Heat-Konzept aber auch mit anderen Heizsystemen umsetzen. Sie können zum Beispiel einen Gas- oder Brennwertkessel oder auch eine Pelletheizung mit einem Pufferspeicher sowie einem Elektroheizstab kombinieren. Produziert Ihre Solaranlage überschüssigen Strom, kann damit der Pufferspeicher aufgeheizt werden – und Sie verbrauchen weniger Brennstoff.

Power-to-Liquid/Gas: CO2-neutrale Brennstoffe mit Strom erzeugen

Mit der Kombination aus effizienter Heiztechnik und Strom aus Sonnenenergie gelingt es also schon heute, den Ausstoß an Treibhausgasen beim Heizen zu verringern. Darüber hinaus wird aktuell die Herstellung neuartiger, CO2-neutraler Brennstoffe erforscht. Denn sie haben einen entscheidenden Vorteil: Sie können als Ersatz von Kraftstoff, Erdgas oder Heizöl in der bestehenden Technik genutzt werden, ohne dass man sie erst mit großem Aufwand umrüsten müsste.

Erste Erfolge zeigt hier das Power-to-Liquid/Gas-Verfahren: Dabei wird Strom aus erneuerbaren Quellen genutzt, um Wasserstoff herzustellen. Im Power-to-Liquid-Verfahren wird dieser anschließend mit Kohlenstoff aus Biomasse oder CO2 aus der Luft zu einem flüssigen Energieträger verbunden. Beim Power-to-Gas-Verfahren wird der Wasserstoff wiederum durch Methanisierung in synthetisches Erdgas umgewandelt. Eine alternative Methode zur Herstellung flüssiger, CO2-neutraler Brennstoffe ist die Biomass-to-Liquid-Technologie: Brennstoffe werden aus verschiedenen pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, etwa aus Algen, Restholz oder Stroh. Noch sind die Herstellungskosten für diese neuartigen Brennstoffe allerdings sehr hoch, sie sind daher deutlich teurer als fossile Kraft- und Brennstoffe. Aber bleiben Sie dran – man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt!

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